Lizenzumsatz bei SAP enttäuscht
Die SAP-Aktie gehört heute zu den Verlierern im DAX. Der Softwarekonzern hat im vierten Quartal geringere Wachstumsraten im Lizenzgeschäft gemeldet als Analysten vorhergesagt hatten. Es herrschen Zweifel, ob SAP zu seinen hohen Wachstumszielen zurückkehren kann.
Mit einem Kursabschlag von zeitweise über neun Prozent reagiert die Börse heute auf das reduzierte Wachstumstempo von SAP. Der Konzern hatte gestern nach Börsenschluss vorläufige Zahlen zum vierten Quartal und Geschäftsjahr 2006 veröffentlicht. So meldeten die Walldorfer, dass der Lizenzumsatz im Schlussquartal 2006 voraussichtlich um 7 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro steigen werde. Analysten hatten im Durchschnitt mit deutlich höheren Erlösen gerechnet. Aus Jahresbasis geht SAP für 2006 nun von Erlösen im Lizenzgeschäft von 3,1 Milliarden Euro aus, was einen Anstieg gegenüber 2005 von rund 11 Prozent bedeutet. Damit verfehlt der Softwareriese seine eigene Zielmarke von 15 bis 17 Prozent. Mit ein Grund für die verfehlte Prognose ist der starke Euro im Verhältnis zum US-Dollar.
Einen Großteil seiner Lizenzumsätze erwirtschaftet SAP in den USA. Dort konnte SAP im Schlussquartal beim Umsatz nicht mehr wachsen, für 2006 erwartet der Konzern einen Anstieg der Lizenzerlöse von 15 Prozent. Im deutschen Markt sagte SAP ein Plus von 7 Prozent voraus. Im vierten Quartal 2006 betrug das Wachstum hierzulande 7 Prozent. Vereinzelt äußerten Analysten Zweifel, ob SAP in diesem Jahr wieder deutlich zweistellig wachsen werde. Die Lizenzumsätze gelten generell als Barometer für den Geschäftserfolg von Softwareherstellern, weil anschließend Erlöse für die Wartung der Systeme fließen.
Der Gesamtumsatz im vierten Quartal werde voraussichtlich ebenfalls um 7 Prozent auf 2,95 Milliarden Euro wachsen. Für 2006 geht der Konzern von einem Umsatzplus von 11 Prozent auf 9,43 Milliarden Euro. Trotz der nicht erfüllten Wachstumsprognose geht SAP davon aus, die operative Marge 2006 auf rund 29 Prozent zu steigern. Das wäre ein Plus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hintergrund des Anstiegs seien positive Steuereffekte, teilte SAP mit.