Zum Inhalt springen
Gestenerkennung per Ultraschall

Microsoft bringt das Fledermaus-Smartphone

Microsoft hat mit Kinect bereits ein flexibles System zur Bewegungserkennung im Portfolio. Allerdings ist es durch den benötigten Sensor nicht für Smartphones geeignet. Daher hat der Software-Riese aus Redmond ein System entwickelt, das – ähnlich wie eine Fledermaus – per Ultraschall Bewegungen erkennt und diese in Steueranweisungen umsetzt.

Autor:Sebastian Paulus • 8.5.2012 • ca. 0:50 Min

Mit Soundwave wird das Handy zur Fledermaus ©Valeriy Kirsanov - Fotolia.com

Microsofts Kinect ist die bislang ausgereifteste Bewegungserkennung auf dem Markt. Doch durch den benötigten Sensor eignet sich das System nicht für die Verwendung in Smartphones. Daher haben vier Entwickler von Microsoft Research – Sidhant Gupta, Dan Morris, Shwetak Patel und Desney Tan – mit »Soundwave« eine Alternative geschaffen, die auch für mobile Endgeräte geeignet ist.

Dabei nutzt das System Lautsprecher und Mikrofon des Geräts, um über das Prinzip des Dopplereffekts Bewegungen zu erkennen. Die Lautsprecher sollen einen Dauerton im Bereich zwischen 20 und 22 KHertz senden, einer Frequenz, die das menschliche Ohr nicht wahrnehmen kann. Wenn nun der Nutzer Gesten vor dem Gerät vollführt, kann das Mikrofon Änderungen in der Frequenz des reflektierten Tons wahrnehmen und diese dann entsprechend in Steuerungsbefehle umsetzen.

Nach Aussage der beteiligten Wissenschaftler soll sich Soundwave auch nicht von lauten Geräuschkulissen beeinflussen lassen. So soll die Technologie problemlos bei gleichzeitiger Musik oder lauten Menschenmassen funktionieren.

Wie allerdings eine Beeinflussung von außen verhindert werden soll, wurde bisher nicht beantwortet. So könnten theoretisch Geräte durch entsprechende akustische Signale ferngesteuert werden, was wiederum als Gegenmaßnahme den Einsatz von stark gerichteten Mikrofonen erfordern würde. Auch ist nicht bekannt, wie die Töne von Tieren wahrgenommen werden, die in diesem Frequenzbereich noch hören können.