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Mobile Computing: Windows Mobile

Microsoft präsentiert Windows Mobile 6 für Smartphones

Auf der 3GSM in Barcelona hat Microsoft Version 6 von »Windows Mobile« vorgestellt. Verbessert wurden die Messaging- und Sicherheitsfunktionen sowie die »Office-Mobile«-Anwendungen.

Autor:Bernd Reder • 12.9.2007 • ca. 1:55 Min


Pieter Knook, Senior-Vice-President von Microsofts »Mobile and Embedded Devices Division« stellte »Microsoft Windows Mobile 6 Smartphone« vor.

Die ersten Geräte mit der Windows Mobile 6 sollen im Frühjahr auf den Markt kommen. O2 hat bereits ein Smartphone der Reihe »XDA« angekündigt, das unter Microsofts Betriebssystem laufen wird.

Die Änderungen in Windows Mobile 6 zielen vor allem auf Anwender, die Mobilgeräte beruflich nutzen. So ist es jetzt möglich, E-Mails auch im HTML-Format zu öffnen, inklusive der darin eingebetteten Links zu Seiten im Internet oder dem firmeninternen Intranet.

Text und Bilder werden wie am PC dargestellt, egal ob sie vom Exchange-Server im Unternehmen kommen oder von einem Web-Mail-Dienst wie »Yahoo« oder »Web.de«.

Eine Funktion, auf die Nutzer von »Microsoft Office« seit langem warten: Bei Windows Mobile 6 können Anwender Office-Dokumente im Originalformat bearbeiten. Ein Umsetzen von Dokumenten zwischen »Office« und »Mobile Office« ist nicht mehr notwendig.

Ein weiterer Bestandteil von Windows Mobile 6 ist die »Direct-Push«-E-Mail-Technik. Sie übermittelt automatisch Nachrichten auf das mobile Geräte. Die E-Mails werden dabei in verschlüsselter Form übertragen.

Über den »Microsoft Exchange Server« werden zudem automatisch der Outlook-Kalender, Aufgaben und Kontakte synchronisiert.

Fernlöschen von Daten auf gestohlenen Geräten

Verbessert hat Microsoft die Gerätesicherheit: So können im Fall von Verlust oder Diebstahl alle auf einem Gerät befindlichen Daten online gelöscht werden. Damit ist gewährleistet, dass vertrauliche Informationen nicht in falsche Hände gelangen.

Geräte unter Windows Mobile 6 unterstützen außerdem Richtlinien (Policies) des »Exchange Server«, Sicherheitszertifikate und das Verschlüsseln von Speicherkarten.

In die Software hat Microsoft neue Versionen des ».NET Compact Framework« und »SQL-Servers« integriert. Das erleichtert die Entwicklung von Unternehmensanwendungen und den mobilen Zugriff darauf, etwa auf Tools für Vertriebsmitarbeiter oder Inventurlisten.

Ebenfalls vor allem für Anwender in Unternehmen dürften die VoIP-Funktionen (Voice-over-IP) von Interesse sein, für die Windows Mobile 6 Microsoft zufolge vorbereitet ist. In Europa werden British Telecom (BT) und Hewlett-Packard die ersten Firmen sein, die Smartphones mit VoIP-Unterstützung auf den Markt bringen.

Upgrade von Windows Mobile 5 auf Version 6

Angeblich soll auch die Möglichkeit bestehen, mobile Geräte, die unter Windows Mobile 5 laufen, auf die neue Version umzustellen. Allerdings ist dieser Ankündigung mit einiger Skepsis zu begegnen.

Der Grund ist, dass Anbieter von Smartphones und PDAs Betriebssystem und Hardware wesentlich enger miteinander verzahnen, als dies bei PCs der Fall ist. Das zeigte sich bereits bei der Einführung Windows Mobile 5.

So zogen Hersteller wie Fujitsu-Siemens (»Pocket Loox«) ihr Versprechen zurück, für Nutzer von Geräten unter Windows Mobile 2003 ein Upgrade auf Windows Mobile 5 zur Verfügung zu stellen.

Ein Trost für Anwender, die sich Applikationen für Windows Mobile 5 zugelegt haben: Laut Microsoft werden die meisten von ihnen auch unter der 6er-Version des Betriebssystems laufen.

Windows Mobile 6