Microsoft sagt IE6 den Kampf an
Der »Internet Explorer 6« soll möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden. Bei Microsoft gibt es nun einen Mann, der diese Aufgabe hat. Denn der 9 Jahre alte Web-Browser ist nicht tot zu kriegen.

Bei Autos ist es jedem klar: Neue Fahrzeuge berücksichtigen in der Regel aktuelle Technologie und sind dann einfach sicherer. Nicht anders ist es bei Software. Doch auch hier gibt es Veteranen wie den »Internet Explorer 6«, die immer noch eine große Installationsbasis haben. Für Microsoft schafft dies Probleme in Sachen Sicherheit. Nun hat das Unternehmen - wie PC Pro in Großbritannien berichtet - extra einen Mann abgestellt: Ryan Gavin. Seine Aufgabe beschreibt er recht drastisch: »Meine Aufgabe ist es, den IE6 zu zerstören. Microsoft sieht nach ihren Angaben den IE8 als deutlich sicherer an.
Gavin sagt auf PC Pro, dass Microsoft weiter daran arbeite, Unternehmen zu helfen, ihre IE6 auf aktuelle Version zu portieren. In früheren Zeiten hat sich Microsoft beim Internet-Explorer wenig um Standards geschert. Auch zwischen den verschiedenen Versionen gibt es Unterschiede. Mit dem IE8 hat Microsoft extra einen Kompatibilitätsmodus eingeführt, damit Web-Seiten für ältere IE-Versionen auch noch funktionieren. Dies macht es für Unternehmen schwierig, auf aktuelle Versionen zu wechseln.
Auch Kampagnen setzt Microsoft im Kampf dazu ein. In Australien fordert das Unternehmen Nutzer dazu auf, auf den IE8 zu wechseln. Die Begründung: Niemand drinke doch auch 9 Jahre alte Milch.
Die Aufgabe wird für Gavin nicht einfach. Nach der Web-Analyse-Firma Net Applications hat der IE6 im Februar 2010 einen Anteil von 19,76 Prozent gehabt. Dessen Nachfolger ist dabei nur auf 13,57 Prozent gekommen. Erst der IE8 kommt dabei 22,52 Prozent. Auf Networkcomputing.de liegt der IE6-Anteil sogar noch höher: 23,38 Prozent. Der IE8 ist sogar nur bei 14,04 Prozent. Dies zeigt, es gibt noch eine Menge von IE6-Nutzer, die der Microsoft-Mann alle zum Umsteigen bewegen muss.