Microsoft und Liberty Alliance nähern sich bei Identity-Management an
»Informelle Gespräche« haben zwischen Vertretern von Microsoft und der Liberty Alliance stattgefunden. Das Ziel ist, die unterschiedlichen Ansätze in Bezug auf das »Federated-Identity-Management« unter einen Hut zu bringen.

Hält Einigung zwischen Microsoft und der Liberty-Alliance für möglich: Robert Sullivan, Präsident der Liberty-Alliance und Vice President von Oracle.
Beide Lager suchen offenkundig nach einem Kompromiss beim »Federated Identity Management«. Dies ist das Verwalten von Zugriffsberechtigungen und Log-in-Daten über Unternehmensgrenzen hinweg, etwa beim Einloggen in das Extranet einer Partnerfirma.
Microsoft hat mit »WS-*« (»W-Star«) eine Spezifikation für das Identity-Management entwickelt, die Liberty Alliance mit »ID-WSF« (»ID-Web Services Framework«) einen konkurrierenden Ansatz. Der Allianz gehören unter anderem Oracle, Hewlett-Packard, IBM und Sun Microsystems an.
Das Problem besteht darin, dass WS-Star und ID-WSF nicht kompatible Protokoll-Stacks verwenden. Das hat bei potenziellen Anwendern von Federated-Identity-Management zu Verunsicherung geführt, mit den entsprechenden Folgen: Firmen halten derzeit Investitionen in Identity-Management-Lösungen zurück.
Die Liberty Alliance hat bereits ein Szenario entwickelt, das beide Ansätze vereint: WS-Star könnte demnach als Basistechnologie einer Infrastruktur für das Federated-Identity-Management dienen, ID-WSF dagegen Funktionen für End-User bereitstellen.
Roger Sullivan, Vizepräsident von Oracle und Präsident der Liberty Alliance, zu den Erfolgsaussichten der Gespräche: »Die Anwender wollen klare Aussagen über Standards. Deshalb sind die Chancen gut, dass Microsoft und Liberty zusammenarbeiten werden.«