Microsoft verlängert Support für ältere Produkte
Der Software-Konzern Microsoft garantiert Unternehmen mit seinem neuen Kunden-Programm künftig einen längeren Support für veraltete Microsoft-Produkte als bisher. Zudem wird das pauschale Preismodell durch eine produktspezifische, individuelle Abrechnung ersetzt.
Microsoft wird künftig im Rahmen seiner so genannten »Custom Support Agreements« (CSA) einen verlängerten Support für veraltete Microsoft-Produkte anbieten. Voraussetzung ist allerdings, dass Unternehmenskunden einen Premier-Supportvertrag mit dem Software-Hersteller abgeschlossen haben. Bisher war die Unterstützung für Standardanwendungen auf fünf Jahre begrenzt, optional konnten maximal weitere fünf Jahre Support vereinbart werden. Microsoft hatte die bisherige Regelung nach einer sechsmonatigen Evaluationsphase überarbeitet, die ergab, dass viele Unternehmen aus finanziellen oder organisatorischen Gründen mit einer Migration auf neue Produkte warten müssen. Auch Unternehmen, die sich schon in Migrationen befinden, benötigen weitergehenden Support, um den Betrieb der derzeitigen Produktionsumgebung bis zum Zeitpunkt der endgültigen Ablösung durch aktuelle Anwendungen abzusichern. Der verlängerte Kundensupport konzentriert sich daher auf die Zeit nach dem Lebenszyklusende eines Produktes von mindestens zehn Jahren. Premier-Support-Kunden erhalten dann neben der gewohnten Unterstützung auch weiterhin Sicherheits-Updates für alle Lecks, die vom »Microsoft Security Response Center« als »Kritisch« und »Wichtig« eingestuft werden. An den Supportleistungen für aktuelle Produkte soll sich nichts ändern.
Zu den Produkten, die von der neuen Regelung betroffen sind, zählen Windows NT 4.0, Exchange 5.5 und Windows XP Service- Pack 1. Von der Neuregelung profitieren beispielsweise viele Großkunden, die noch immer NT 4.0 im Einsatz haben und den ursprünglich Ende 2006 abgelaufenen Support für Windows NT 4.0 Server nun nochmals verlängern können. Auch den Internet Explorer 6 will Microsoft weiterhin unterstützen und nach der Veröffentlichung der Nachfolgerversion 7 mit Sicherheits-Updates versorgen. Für alle anderen Produkte will der Hersteller zwölf Monate vor dem jeweiligen Lebenszyklusende die künftige Verfügbarkeit des erweiterten Kundensupports und die Höhe der anfallenden Gebühren bekannt geben. Die Redmonder haben dafür auch ein neues Preismodell entwickelt: Künftig werden die Kosten auf einer »Per-Device«-Basis individuell und produktbezogen ermittelt. Der bisherige, oft teure Pauschalbetrag entfällt. Finanziell interessant ist das neue Modell dadurch vor allem für die Kunden, die nur noch wenige Alt- Produkte im Einsatz haben. Alle anderen werden voraussichtlich höhere Support-Gebühren zahlen müssen.
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