Microsoft will Partner fürs Hosting begeistern
Auf der zweiten europäischen Convergence stellte Microsoft die Business-Solutions-Strategie für die kommenden zwei Jahre vor. Um das On-Demand-Geschäft anzukurbeln, senkt der Hersteller die Lizenzkosten für Hosting- Partner um 40 Prozent.
Auf der zweiten europäischen Convergence hat Microsoft die Business-Solutions-Strategie für die kommenden zwei Jahre präsentiert. In den Mittelpunkt der Konferenz, die vergangene Woche in Kopenhagen stattfand, stellte der Softwarehersteller neben neuen Releases der Dynamics-Produktlinien vor allem die Zusammenarbeit mit Partnern. Ihnen kommt besondere Bedeutung innerhalb der »Software plus Service «-Strategie von Microsoft zu, wie Jeff Raikes, Präsident der Business Division, in seiner Keynote ausführte. So gab der Manager bekannt, Dynamics CRM und ERP stehe nun weltweit – unter anderem mit neuen europäischen Partnern – als gehostete Lösung zur Verfügung. Zirka 100 Partner in dreißig Ländern gehören zu den Service-Providern, darunter auch die deutsche T-Systems.
Um den Anreiz für Partner zu erhöhen, ins Hosting-Geschäft einzusteigen, gab Raikes eine Preisreduzierung um 40 Prozent bei den monatlichen Lizenzgebühren bekannt. Partner zahlen ab Anfang 2008 monatlich 15 Dollar pro Lizenz statt bisher 25 Dollar. Microsoft hofft darauf, dass die Partner zumindest einen Teil des Rabatts an ihre Kunden weitergeben. Damit setzt der Software-Anbieter vor allem Salesforce. com unter Druck.
Offenbar wächst allmählich auf Kundenseite das Interesse an gehosteten Lösungen. Lars Munch Johansen, Vice President Communication beim dänischen Partner Mondo, berichtete, sein Unternehmen habe im vergangenen Monat zwölf neue Kunden für die On-Demand-Variante von Dynamics CRM gewinnen können. Demgegenüber habe sich nur ein Kunde für eine In-house- Installation der CRM-Lösung entschieden. Insgesamt liegt der Anteil der beim Kunden installierten Software jedoch noch deutlich über 90 Prozent.
Generell wies Spartenchef Raikes in seiner Keynote darauf hin, wie wichtig der Business-Solutions- Markt für Microsoft sei. Im vergangenen Fiskaljahr überschritt der Software-Riese in diesem Segment beim Umsatz erstmals die Milliardengrenze, die Zuwachsrate lag bei mehr als 20 Prozent. Auch in Zukunft investiere Microsoft permanent in die Weiterentwicklung der Business- Produkte und in die Verbesserung der Kunden-Services, um das hohe Wachstum beibehalten zu können, kündigte der Manager an.
Zur künftigen Entwicklung des Portfolios traf Microsoft auf der Convergence eindeutige Aussagen: Alle sieben Dynamics-Produktlinien werden fortgeführt, weil sie in verschiedenen Märkten etabliert seien. »Wir investieren in jedes dieser Produkte, um sie kontinuierlich zu verbessern und zu erweitern«, betonte Raikes. Die Frage laute nicht, ergänzte Hal Howard, General Manager der ERP-Produktentwicklung, »ob Microsoft die Produkte zusammenfassen kann, sondern ob wir das tun sollten«. Wie der Manager im Gespräch mit Computer Reseller News erläuterte, bieten Partner auf Basis der Dynamics- Produkte vertikale Lösungen an. »Die müssten sie neu schreiben, wenn wir Produkte zusammenfassen und deshalb die Schnittstellen der Anwendungen ändern würden.« Das liege aber nicht im Interesse des Herstellers, versicherte Howard. »Wir wollen die Investitionen der Partner schützen.«