Mittelstand profitiert vom Verbessern der Ökobilanz
Je mehr sich Green-IT-Initiativen lohnen, umso beliebter sind sie bei Unternehmen. Und das sind nicht wenige: Schon fast zwei Drittel aller Unternehmen wollen ihre IT nachhaltiger gestalten, so das Ergebnis einer Studie von Info-Tech Research im Auftrag von IBM. Es lohnt sich: Betriebe, die bereits aktiv wurden, sind sehr zufrieden.
Bei der Online-Untersuchung wurden 1.000 mittelständische Betriebe mit 100 bis 1.000
Mitarbeitern zu ihrer Halten gegenüber Green IT befragt. Ein Kernergebnis: Die Reduzierung des
Verbrauchs von Strom und anderen Energiequellen ist für Unternehmen einer der wichtigsten
Beweggründe, in nachhaltige IT-Konzepte zu investieren. Knapp 60 Prozent nannte diese Motivationen.
Mit 53 Prozent folgt auf Platz zwei das Hinzufügen von neuen Features und Funktionen. Rund die
Hälfte der Befragten gab an, dass vor allem Kosten- und Ausgabensenkung den Ausschlag gegeben
hätte, sich mit der grünen Thematik zu befassen. Die Zufriedenheit der Kunden sowie Vergünstigungen
der öffentlichen Hand waren weitere, jedoch nicht so wichtige Gründe.
Um energiesparendere Infrastrukturen zu erreichen, arbeiten Mittelständler derzeit vorrangig
bereits an Projekten zur Einführung von Virtualisierungstechnologien und konsolidieren Speicher-
und Server-Räume. Betriebe, die noch nicht ganz soweit sind, haben zum großen Teil derartige Pläne
für das kommende Jahr auf der Agenda.
Über die Hälfte der Mittelständler zeigen schon Aktivitäten bei der Konsolidierung von
Speicherkapazitäten und von Druckern sowie beim Recyceln von IT-Equipment. Knapp 48 Prozent der
Firmen haben damit angefangen, den Energieverbrauch ihrer IT-Infrastruktur zu messen, um aus den
Ergebnissen Potenziale für die Optimierung zu erkennen.
Immerhin, denn gerade dieser Punkt wartet in vielen Betrieben auf Besserung: "Oft weiß ein
IT-Leiter überhaupt nicht, wie viel Strom in seinem Rechenzentrum verbraucht wird", berichtete
Thomas Tauer, Direktor Site and Facilities Services bei IBM, der die Studie vorstellte. Und das,
obwohl sich mit dem richtigen Einsatz von Green IT allein im Rechenzentrum bis zu 50 Prozent der
Energiekosten einsparen ließen.
Doch diese Tatsache verdeutlicht ein weiteres Ergebnis der Studie, die laut Tauer weiterhin
zeigt, dass Unternehmen sehr unterschiedliche Herangehensweisen an das Schaffen einer
umweltfreundlichen IT-Umgebung haben. Analog zu einem Gartner-Quadranten sortieren die
Studienautoren die Unternehmen dabei in vier Kategorien ein:
Grüne Beobachter: Diese Unternehmen – rund 30 Prozent – haben keine eigenen Umweltziele und
benötigen für entsprechende Initiativen die Fürsprache ihres Managements.
Grüne Unentschlossene: Rund sieben Prozent der Befragten wollen reagieren, wissen aber nicht, wo
sie anfangen sollen und wie sie ihre Ergebnisse quantifizieren können.
Smarte Investigatoren: Diese 38 Prozent starke Gruppe ist bereit, direkt zu investieren, wenn
sie dadurch langfristig Kosten sparen können.
Anwälte der Grünen IT: Für ein Viertel der Unternehmen spielen Umweltaspekte in jedem
Geschäftsbereich eine Rolle.
Dass sich entsprechende Investitionen lohnen, zeigen die Antworten von Unternehmen, die bereits
aktiv geworden sind: Diese sind mit den Ergebnissen ihres Engagements sehr zufrieden. Denn in 65
Prozent aller Fälle konnten sie ihre Ziele und Erwarteungen erfüllen. Etliche übertrafen diese
sogar und konnten somit aus ihren Aktionen einen unerwartet hohen Nutzen ziehen.
Stefan Schwögler/CZ