MKS schließt den Medienbruch
Das Software-Unternehmen MKS hat gemeinsam mit Technologiepartnern ein Konzept für die elektronische Schrifterfassung entwickelt. Damit möchte der Anbieter von Warenwirtschaftssystemen für den IT-Fachhandel den Medienbruch zwischen Papier und Computer schließen.
Als Illusion hat sich die Vision vom papierlosen Büro erwiesen. Der fast 2.000 Jahre alte Schriftträger hat längst noch nicht ausgedient. Umso gefragter sind Lösungen, die den Medienbruch zwischen Papier und IT überbrücken. Dazu hat der Software- Anbieter MKS jetzt gemeinsam mit strategischen Partnern ein durchgängiges Lösungskonzept entwickelt. Es biete sich »überall dort an, wo handschriftliche Daten erfasst und authentisch in ein IT-System gelangen sollen«, umreißt Michael Kempf, Vorstandschef von MKS, die Einsatzmöglichkeiten.
Das Konzept basiert auf der Digipen-Technologie des niedersächsischen Software-Hauses Bendit. Beim Schreiben orientiert sich der Digipen, ein Stift mit integrierter Minikamera, an einem Filigranmuster auf dem Papier und vollzieht exakt die Stiftbewegungen nach. Via Mobilfunk werden die so erfassten Daten an ein Portal übermittelt, das der niederbayrische Dienstleister Hartl EDV als Hosting-Partner betreibt. Von dort übernimmt der Anwender die Daten in seine betriebswirtschaftlichen Systeme. Unterschiedliche Dokumente wie Lieferscheine, Frachtbriefe, Inventurlisten, Wartungsprotokolle, medizinische Formulare oder Versicherungsverträge lassen sich auf dieses Weise auswerten.
IT-Fachhändler als Kunden
Kernprodukt von MKS ist das Warenwirtschaftssystem Goliath, das freilich eine Schnittstelle zur Digipen-Software hat. Als Branchenlösung für den IT-Fachhandel ist Goliath vor allem bei Systemhäusern im Einsatz. Nahezu ein Drittel seiner 350 Kunden möchte Kempf bis Ende des Jahres zu Digipen-Anwendern machen, von denen wiederum ein großer Teil, wie der MKS-Chef hofft, die Stiftlösung dann auch selbst vertreibt. Bislang gibt es sechs Reseller. Aber die Ziele sind durchaus ehrgeizig. »Als Partner kommen vor allem Systemhäuser in Betracht, die die Prozesse ihrer Kunden kennen und auf dieser Basis ein Lösungspotenzial identifizieren können«, sagt Georg Sartor, Unternehmensberater aus Passau. Der Consultant arbeitet beim Digipen-Konzept mit MKS und Hartl zusammen.
Der Channel soll sich freilich nicht auf MKS-Kunden beschränken. Prinzipiell eignen sich Fachhändler, die betriebswirtschaftliche Lösungen vertreiben. Beispielsweise ist Sartor selbst Premium- Partner des Pfälzer ERPAnbieters GDI. Ganz ohne Wettbewerb bewegen sich MKS und Hartl nicht im Markt. Denn der Digipen-Anbieter Bendit stellt für seine Base Edition ebenfalls ein Administrationsportal bereit. Deshalb sieht Kempf seinen Markt eher in der Südhälfte der Republik.
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