Motorolas Handy-Sparte hat neuen Chef
Für seine Mobile-Devices-Unit hat Motorola einen neuen Geschäftsführer gefunden. Sanjay Jha, bislang Chief Operating Office des Chipherstellers Qualcomm, übernimmt die Leitung der angeschlagenen Handy-Sparte.

Sanjay Jha tritt den Posten bei Motorola nach Angaben der Firma mit sofortiger Wirkung an. Er wird als Co-CEO gemeinsam mit dem derzeitigen Chief Executive Officer Greg Brown die Geschicke des Konzerns lenken.
Über Mangel an Arbeit kann sich die neue Doppelspitze nicht beklagen. Nach Angaben der Marktforschungsfirma IDC konnte Motorola im zweiten Quartal 2008 weltweit 20,8 Prozent weniger Mobiltelefone absetzen als im Jahr zuvor.
Einbruch im Handy-Markt
Mit 28,1 Millionen verkauften Geräten und einem Marktanteil von 9,2 Prozent konnte der Hersteller mit Mühe und Not den dritten Platz vor der koreanischen Firma LG Electronics verteidigen (27,7 Millionen Telefone und 9,1 Prozent Marktanteil). LG legte bei den Verkaufszahlen um 40 Prozent zu und dürfte Motorola im nächsten Quartal überholen.
Auf den ersten beiden Plätzen waren Nokia und Samsung zu finden. Nokia baute im zweiten Quartal seinen Markanteil um 1,9 Prozent auf 39,9 Prozent aus. Die Finnen verkauften 122 Millionen Mobilgeräte (im Vorjahr: 100,8 Millionen).
Samsung kam auf 45,7 Millionen verkaufte Geräte und einen Marktanteil von 14,9 Prozent (Vorjahr: 14,1 Prozent).
Mobilgeräte weiterhin Problemsparte
Von Jha wird erwartet, dass er den Abwärtstrend der Mobile-Devices-Sparte stoppt. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verbuchte der Bereich bei einem Umsatz von 3,3 Milliarden Dollar einen Verlust von 346 Millionen Dollar.
Der Gesamtkonzern kam im zweiten Quartal auf einen Umsatz von 8,4 Milliarden Dollar und einen kleinen Gewinn von 4 Millionen. Dafür war in erster Linie der Bereich »Home and Network Mobility« verantwortlich. Doch den will die Firmenleitung in drei Segmente aufspalten und diese entweder verkaufen oder an die Börse bringen (siehe unseren Bericht).