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Mobile Computing: Near-Field-Communication

Near-Field-Communication für Windows Mobile

Microsoft und die kanadische Firma Sirit haben sich zusammengetan, um die Near-Field-Communication-Technik in Windows Mobile zu integrieren. Mithilfe von NFC können mobile Geräte als elektronische Geldbörse oder Smartcard eingesetzt werden.

Autor:Bernd Reder • 13.3.2008 • ca. 1:15 Min

Windows-Mobile-Geräte, wie hier der Ipaq 614Business Navigator von Hewlett-Packard, sollendank NFC auch als Geldbörse und elektronischerAusweis dienen können.

Einer der Pioniere auf dem Gebiet Near-Field-Communication (NFC) ist Nokia. Das Unternehmen hat im Januar mit dem 6131 in Frankfurt am Main ein NFC-Handy auf den Markt gebracht (siehe Bericht). Frankfurt deshalb, weil dort die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrssystems Fahrkarten mit einem NFC-Handy kaufen und bezahlen können.

Offenbar will auch Microsoft nun auf den NFC-Zug aufspringen. Zusammen mit der kanadischen Firma Sirit, einem Spezialisten für NFC und Radio-Frequency-Identification (RFID), arbeitet der Software-Hersteller daran, NFC in Windows Mobile zu integrieren.

Microsoft will Programmierschnittstellen (APIs) schaffen, über die Entwickler NFC-Anwendungen an Windows Mobile »andocken« können. Dabei will Microsoft auf Technologien von Sirit zurückgreifen.

Sirit erwartet, dass in den kommenden drei bis fünf Jahren etwa ein Drittel aller Mobilgeräte mit einem NFC-Chip ausgestattet sein wird. Ein Problem, mit dem sich die Anbieter von NFC-Lösungen gegenwärtig herumschlagen müssen, ist der mangelhafte Support durch Betriebssysteme. Das soll sich durch die Kooperation von Sirit mit Microsoft ändern.

Daten zum NFC-Markt

Nach Angaben der Beratungsfirma ABI Research wuchs der Markt für NFC-Produkte im vergangenen Jahr um 15 Prozent. Mit einem Volumen von weltweit 200 Millionen Dollar ist NFC allerdings eher eine Nischentechnik.

Für 2013 erwartet ABI Research ein Umsatzvolumen von etwas mehr als 800 Millionen Dollar. Da mobile Geräte mit NFC an Bord bis Mitte 2008 noch Mangelware bleiben, sei erst danach mit einem signifikanten Wachstum in diesem Bereich zu rechnen.

Im laufenden Jahr sollen rund 6,5 Millionen Mobilgeräte mit einem NFC-Chip ausgeliefert werden. Damit korrigierten die Marktforscher frühere Prognosen um mehr als 3 Millionen Systeme nach unten.

Dennoch geht ABI Research davon aus, dass die Technik vor allem in Europa gute Chancen hat. Eine Voraussetzung dafür sei jedoch, dass Near-Field-Communication mit dem etablierten EC- und Kreditkartensystem kombiniert werden kann. Daran hapert es gegenwärtig noch.