NEC Displays stellt sich breiter auf
Im Frühjahr hatte das japanische NEC-Headquarter die Fusion seiner Display-Sparten angeordnet. Nun ist auch in Europa die Zusammenlegung nahezu abgeschlossen. Fachhändler sollen laut NEC von den neuen Strukturen profitieren.
Nicht immer laufen Fusionen problemlos ab, sei es nun innerhalb von Unternehmen oder womöglich zwischen ganzen Konzernen. Vor dieser Aufgabe stand auch NEC, denn die bisher in unabhängigen GmbHs angesiedelten Plasma-Bildschirme und Projektoren auf der einen und LCDs auf der anderen Seite wurden im Frühjahr zusammengeführt (CRN berichtete in Ausgabe 15/2007, S. 25). Doch Peter Kroyer, Vice President der neuen NEC Display Solutions Europe GmbH, kann nach einem halben Jahr ein positives Fazit ziehen: »Zu sagen, dass alles reibungslos verlaufen ist, wäre vielleicht überzogen, denn wo sich was bewegt, ist immer Reibung«, meint Kroyer. Trotzdem sei die Fusion »positiv und konstruktiv« über die Bühne gegangen. Es sei »eine große Management- Aufgabe« gewesen, die NEC »gut bewältigt« habe. Laut Kroyer gab es keine mit dem Merger verbundenen Kündigungen. Obwohl mit Bernd Eberhardt nun ein ehemaliger NEC Deutschland-Mann als Geschäftsführer an der Spitze der NEC Display Solutions steht, fühlt sich der vorherige General Manager nicht zurückgesetzt. »Ich habe mich in meiner Position verbessert, der Posten des Vice President ist in einem japanischen Unternehmen keine Selbstverständlichkeit «, betont Kroyer. Allerdings gehe es ihm vielmehr um Inhalte denn um Job-Titel.
»Retail ist für uns keine Option.«
Bei der strategischen Ausrichtung will NEC Display Solutions weiterhin das B-2-B-Segment und vertikale Märkte adressieren. »Wir werden nicht wie andere Hersteller in den Consumer- Markt gehen, Retail ist für uns keine Option«, betont Kroyer. Vom erweiterten Portfolio, das jetzt sowohl LCDs als auch Projektoren und Plasma-Bildschirme umfasst, soll vor allem der Fachhandel profitieren. »Unsere Partner können nun ein wesentlich breiteres Spektrum anbieten und damit besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen«, glaubt der Vice President. Dass NEC Display Solutions früher ausschließlich das hohe Lied der LCD-Technologie gesungen hat, stört Kroyer wenig. »Der Markt ist die Realität«, räumt er ein.
Mit einem erweiterten Schulungsangebot für Partner sollen die Reseller fit für die lukrativen vertikalen Märkte gemacht werden. Neben Health Care, Finance und Broadcast sieht Kroyer im Bereich Digital Signage großes Wachstumspotenzial: »Hier sehen wir derzeit nur die Spitze des Eisbergs, 90 Prozent ist noch unter Wasser «, meint der Vice President.
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