Netgear steigt in professionelles UTM-Segment ein
Netgear kauft den Anbieter CP Secure und strickt um dessen schnelle Stream-based Scan-Technologie herum eine frische Security-Strategie. Im ersten Schritt will Netgear Web- und E-Mail- Security-Appliances bauen, denen später Unified-Threat- Management-Boxen folgen sollen.
Die bisherige Produktstrategie von Netgear im Firewall-Segment ist netzwerklastig. Damit liefert Netgear schlechte Antworten auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre. Denn Malware fällt verstärkt per Mail und Webinhalte in die Firmennetze ein. Die meisten Hersteller haben ihre Firewalls daher mit Content-Security- Funktionen gestärkt. Mit der Akquisition des Herstellers CP Secure für rund 14 Millionen Dollar will Netgear endlich nachziehen. Die Appliances von CP Secure suchen im Datenstrom nach Malware, indem sie eingehende Pakete direkt an mehrere interne Analyse-Engines weitergeben, ohne die komplette Session zusammenbauen zu müssen. Auf diese Weise arbeiten die Streambased Scanning-Engines schneller als klassische Batch-Konzepte. Diese werden von den meisten UTM-Anbietern favorisiert.
Die Engine von CP Secure wertet dabei die Inhalte gängiger Internet-Protokolle wie HTTP, SMTP, IMAP oder FTP aus. Um darin feindlichen Code zu erkennen und zu blockieren, hatte der Anbieter die Engines der Partner Commtouch, Kaspersky Labs und Websense an Bord genommen. Netgear möchte diese Partnerschaften weiterführen.
So werden im ersten Schritt die bisherigen Appliances aus dem Kauf unter neuem Namen weitergeführt. Der Brand CP Secure wird aufgegeben, die ehemaligen Mitarbeiter dagegen wollen eine eigene Security-Devision innerhalb Netgear aufbauen. Shuang Ji, ehemals CEO von CP Secure, wird der Vice-President Engineering für Sicherheitsprodukte bei Netgear.
Als zweiter Schritt ist geplant, Content-Security-Gateways zu entwickeln, die neben Content- Security-Funktionen auch eine Form von Applikationskontrolle beherrschen. Schließlich wird Netgear seine bisherigen Firewall- VPN-Systeme mit den gekauften Content-Features verheiraten und eine vollwertige Unified- Threat-Management-Box anbieten können. Dies soll voraussichtlich 2009 geschehen.
Am Ende eine UTM-Box
Der Hersteller hat bereits angedeutet, dass er neben der höheren Geschwindigkeit vor allem mit einem einfachen Lizenzmodell punkten möchte. Dies hat er als ein Alleinstellungsmerkmal im dicht besetzten Markt für UTM ausgemacht. Das heißt unter anderem, eine Lizenz für EMail und Websecurity aufzusetzen. Netgear weiß auch, dass der Anbieter für den Verkauf dieser Produkte seine Partner auf ein höheres Niveau heben muss. Denn die Reseller müssen die anvisierten SMB-Kunden mit professionellem Consulting und Support unterstützen können.
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