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Studie zu Netzwerkmanagement

NetQoS-Studie: Nachholbedarf beim Netzwerk-Fehlermanagement

Besser als vor einigen Jahren, aber noch lange nicht gut ist es laut einer Studie von NetQoS um das Fehlermanagement in Netzwerken bestellt. IT-Fachleute konzentrieren sich laut der Untersuchung auf die Performance von Anwendungen, weniger auf die Leistungsfähigkeit der Netzwerkinfrastruktur.

Autor:Bernd Reder • 29.7.2009 • ca. 1:55 Min

Im Rahmen der Studie »State of Management haben Ashton, Metzler & Associates und NetQoS an die mehr als 300 Netzwerktechniker sowie Experten für den Betrieb und die Verwaltung von Netzen befragt. Die Studie beschäftigte sich mit der Frage, wie IT-Abteilungen die Anwendungsperformance über Unternehmensnetzwerke hinweg verwalten.

Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen inzwischen zwar die Performance von Anwendungen im Griff haben, jedoch teilweise ein erheblicher Nachholbedarf besteht, wenn es um das Performance-Management von komplexen, verteilten Netzwerken geht.

Die Kernaussagen der Studie

  • Rund 93 Prozent der Firmen haben IT-Anwendungen im Einsatz, die als geschäftskritisch gelten. Jedoch geben weniger als die Hälfte (41 Prozent) Befragten an, dass die Geschäftsführung maßgeblich involviert war, als die IT-Abteilung diese Applikationen ermittelt hat.

  • Bei 75 Prozent der Befragten hat das Identifizieren der geschäftskritischen Anwendungen zumindest zu einer moderaten Veränderung der Art und Weise geführt, in der das Unternehmen die Netzwerk-Infrastruktur gestaltet, verwaltet und auf Fehler überprüft. Allerdings meinten immer noch 25 Prozent der IT-Experten, dass ihr Unternehmen nur eine leichte oder gar keine Änderung durchführte.
  • An die 80 Prozent der Befragten berichteten, dass ihre IT-Abteilung diejenigen Netzwerkinfrastruktur-Komponenten erfasst hat, von denen wichtige Unternehmensanwendungen abhängig sind. Allerdings richten die Firmen bei der Überwachung der Netzwerksysteme den Fokus häufig nur auf diese kritischen Komponenten. Andere Bestandteile des Netzes bleiben außen vor.

  • Die Hälfte der Studienteilnehmer gaben an, dass sie die »Mean Time to Repair« (MTTR) eines Anwendungsausfalls messen und festhalten. Die MMTR gibt die mittlere Zeit an, die zur Reparatur eines Systems benötigt wird. Sie gilt als Maßstab für die Zuverlässigkeit eines Systems. Verschlechtert sich die Anwendungs-Performance, messen jedoch nur 30 Prozent der Unternehmen die MTTR. Dieser Wert geht somit nicht oder nur unzureichend in das Fehler- oder Verfügbarkeitsmanagement mit ein.

»Heute registrieren Endanwender oft vor der IT-Abteilung, wenn eine Applikation nur unzureichend funktioniert«, erläutert Dr. Jim Metzler, Vice President der Beratungsfirma Ashton Metzler & Associates. »Die Studie zeigt aber auch, dass IT-Experten beim Netzwerkperformance-Management eher den Fokus auf die Applikationen legen, weniger auf die Netzwerkkomponenten«, so Metzler weiter.

Tipps für Netzwerkmanager

Metzler rät IT-Abteilungen, folgende Maßnahmen durchzuführen, damit sie die Netzwerk- und Anwendungs-Performance effizient verwalten können:

  • Alle Anwendungen im Netz auffinden; anschließend die für das Geschäft kritischen Applikationen identifizieren.
  • Baselines (»Normalwerte«) für die Performance und die Nutzung der wichtigsten IT-Ressourcen festsetzen. Mit Ressourcen sind die zentralen Geschäftsanwendungen und Komponenten der IT-Infrastruktur gemeint, die diese Anwendungen unterstützen.
  • Werkzeuge und Prozesse für die Überwachung der wichtigsten Performance-Kennzahlen der primären IT-Ressourcen implementieren, beispielsweise für die Antwortzeit oder Nutzung.
  • Werkzeuge und Prozesse implementieren, um auf eine Veränderung zu reagieren, sobald diese Auswirkungen auf den Endanwender und dessen »User Experience« hat.