Neuer Chef von Intershop kauft fleißig Aktien
Er ist sich sicher, sein Geld »gut angelegt zu haben«. Denn beim aktuellen Verlust von knapp 2.800 Euro soll es schließlich nicht bleiben. Andreas Riedel will Intershop endlich zu einem Erfolg führen. Seine Vergangenheit dürfte ihm dabei helfen.
Seit Mitte Oktober ist Andreas Riedel nicht nur neuer Chef bei Intershop, Hersteller von Software für das E-Commerce. Er ist auch Aktionär. Drei Mal schon hat der Manager Intershop-Aktien gekauft und insgesamt rund 129.000 Euro investiert. Sein derzeitiges Depot weist aktuell unter der Position »Intershop« noch ein Minus von rund 2.800 Euro aus. Doch darum geht es Riedel nicht. Er möchte vielmehr ein Zeichen setzen, dass er an den Erfolg von Intershop glaubt. Gute Auftragslage, positive Kundengespräche, sehr engagiertes Team: Riedel hat sich in der Kürze der Zeit ein positives Bild von einem Unternehmen gemacht, das zur besten Zeit der so genannten »New Economy« einmal eine Börsenkapitalisierung erreicht hatte, die manchen etablierten Milliarden- Konzern in den Schatten stellte.
Immerhin: Intershop hat den Niedergang des Börsensegments Neuer Markt überlebt. Das ist schon viel, und Riedel will dort weitermachen, wo seine Vorgänger stets angesetzt haben: Bei den Kosten. »Wir werden das laufende Quartal mit einem guten Ergebnis abschließen und eine gesunde Kostenbasis erreichen.« Bereits letztes Quartal hat Intershop mit 0,6 Millionen Euro ein positives Ergebnis nach Steuern erzielt. Der Umsatz legte um beachtliche 61 Prozent auf 7,9Millionen Euro zu.
Riedel will 2008 endlich auch unter dem Strich einen Gewinn erzielen. Dem Betriebswirt und Juristen können seine Kontakte zu seinem ehemaligen Arbeitgeber durchaus helfen: Einige wie T-Com sind bereits Kunden von Intershop, andere Handelsunternehmen wie die zur Metro gehörenden Real-Märkte würde der Manager gerne zum Kreis der Intershop-Kunden zählen. Riedel kennt die Handelsbranche seit über 25 Jahren, zuletzt war er Chef der Real-Märkte.