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IT-Beratungsunternehmen plant schwarze Zahlen

Neuer Emprise-Chef will Krise stoppen

2007 ist der Neustart ausgefallen, nun kündigt der neue CEO des IT-Beratungshauses Emprise eine Neuauflage an. Immerhin: Die Gläubiger ziehen erst einmal mit.

Autor:Martin Fryba • 17.7.2008 • ca. 1:25 Min

Joachim Regenbogen (links) überlässt nun Robert Kubera die Sanierung der Emprise AG

Geschäftsbereiche abstoßen, angespannte Liquiditätslage verbessern, Kosten senken, strategische Partnerschaft mit Leben füllen - sprich: das Auftragsbuch füllen, mit diesen Maßnahmen will der vor einem Monat zum Alleinvorstand der Emprise AG aufgestiegene Manager Robert Kubera das Hamburger IT-Beratungshaus Emprise wieder in die schwarzen Zahlen führen. Vergangenes Jahr hatte sein Vorgänger, der langjährig an der Spitze von Emprise stehende Joachim Regenbogen dieses Ziel verpasst. Dennoch: Regenbogen, der an Emprise mit rund 7 Prozent beteiligt ist, konnte in 2007 wenigstens die Verluste deutlich senken. Bei einem Umsatzrückgang von knapp 4,7 Prozent auf 22,4 Millionen Euro war der Verlust um rund die Hälfte auf 3,3 Millionen Euro gesunken. Knapp über 140 Mitarbeiter zählen die Tochtergesellschaften der Emprise AG.

An der Restrukturierung beteiligt waren Sanierungsexperten von Roland Berger. Vielleicht hat der gute Ruf der bekannten Unternehmensberatung dafür gesorgt, dass die Gläubiger bereit waren, um der Zukunft vom Emprise willen, einen Teil ihrer Forderungen freiwillig abzuschreiben. Der größte Gläubiger verzichtet auf Forderungen in Höhe von 3,6 Millionen Euro und senkte für das restliche Darlehen von 8,4 Millionen Euro den Zinssatz auf vier Prozent. »Wir haben eine gute Ausgangssituation für einen Neustart geschaffen«, ist sich der neue Emprise-Chef Kubera sicher.

Sicher ist aber auch: Als Penny-Stock wird die Emprise-Aktie diesen wenig schmeichelhaften Ruf so schnell nicht los. Außer: Kubera hält, was er verspricht. Die Tournaround-Strategie zügig umsetzen und sogar wieder zu investieren. In diesem Jahr will Kubera wieder schwarze Zahlen schreiben, in 2009 dann die Ebit-Marge auf 7 Prozent steigern. Seit März dieses Jahres geht es wieder leicht Bergauf für Emprise. Im Mai und Juni hätten alle Gesellschaften wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Aufgegeben hatte Emprise ihre Duisburger Tochterfirma Emprise P&S Consulting. 80 Prozent der Anteile wurden vom Stuttgarter IT-Beratungsunternehmen Fichtner Consulting AG verkauft, die restlichen Anteile haben im Rahmen eines Management-Buy-Out die Geschäftführer von Emprise P&S, Uwe Pithan und Hartmut Schmalow, erworben.