Neuer Investor für Siemens Enterprise?
Ursprünglich sollte der Verkauf der Telefonanlagensparte Siemens Enterprise Networks in diesem Monat abgeschlossen sein – als Kaufinteressenten galten Nortel und die Beteiligungsgesellschaft Cerberus. Jetzt sollen jedoch Gespräche mit dem US-Investor The Gores Group weit voran geschritten sein.
Die Wirtschaftszeitung Financial Times Deutschland will aus Finanzkreisen erfahren haben, das Siemens beim geplanten Verkauf der Telefonanlagen-Sparte Siemens Enterprise Communications (SEN) in fortgeschrittenen Verhandlungsgesprächen mit dem US-Investor The Gores Group steht. Dies wäre nicht die erste Akquisition von Gores in diesem Bereich: Erst Ende Januar hatte die Gruppe für 383 Millionen Euro von der französischen Safran-Group die Kommunikationssparte Sagem Communications übernommen.
Bislang spekulierte die Branche bei den sich seit zwei Jahren hinziehenden SEN-Ausgliederungsbestrebungen über einen Einstieg des Konkurrenten Nortel und über die Beteiligungsgesellschaft Cerberus. Offenbar hat der bisherige Favorit Cerberus jedoch durch immer neue Forderungen an den Verkäufer Siemens den Bogen überspannt, so dass jetzt andere Interessenten zum Zuge kommen. Siemens erwartet beim Verkauf von SEN einen erheblichen Verlust.
Um einen Schaden wie beim missglückten Verkauf der ehemaligen Handysparte Siemens Mobile an Benq zu vermeiden, will der Konzern die SEN-Sparte in Eigenregie sanieren und erst dann verkaufen. Aus diesem Grund stehen bei SEN derzeit 6.800 von insgesamt 17.500 Stellen auf der Streichliste.