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Nintendo greift Software-Piraten an

Gemeinsam mit Rechtsberatern aus der Musikindustrie will der japanische Nintendo-Konzern den Kampf gegen Raubkopien verschärfen. Eine neu aufgestellte Task-Force soll künftig auch den Verkauf von Modulen unterbinden, mit denen sich Spiele für die Nintendo-Konsolen DS/DSi und Wii kopieren lassen.

Autor:Lars Bube • 31.8.2009 • ca. 0:50 Min

Boyd soll unter anderem den Verkauf der R4-Kopiermodule für nintendo DS und DSi eindämmen.

Der japanische Elektronikkonzern Nintendo hat eine härtere Gangart gegen Raubkopierer angekündigt. Um besser gegen illegale Kopien der Spiele vorgehen zu können, hat sich Nintendo unter anderem Verstärkung von Rechtsberatern aus der Musikindustrie gesichert. So wurde etwa Nintendos europäische Task-Force gegen Software-Piraterie durch den Briten Neil Boyd verstärkt, der sich unter anderem um die Eindämmung des Vertriebs von Kopiermodulen für die Kleinkonsolen DS und DSi (»R4«), sowie modifizierter Wii-Konsolen ohne Kopierschutz kümmern soll. Boyd war in der Vergangenheit bereits mehrfach als Rechtsberater für die Film- und Musikindustrie gegen illegale Kopien und Tauschbörsen im Internet vorgegangen.

Boyd setzt auf vier Kernbereiche, um der zunehmenden Zahl illegaler Kopien entgegenzuwirken: Neben einer verstärkten juristischen Verfolgung der Raubkopierer und Hersteller von Kopiermodulen und einer besseren Aufklärung der Kunden, will er auch die Kopierschutzmechanismen und die politische Lobbyarbeit des Unternehmens ausbauen. Auch die Provider will Boyd künftig verstärkt für die Verbreitung von Raubkopien übers Internet in die Verantwortung nehmen. Nach den Statistiken des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) gingen die Verkäufe von Spielen im ersten Halbjahr um 13 Prozent zurück, während der Umsatz sogar um 21 Prozent fiel. Nintendo und andere Spielehersteller machen dafür insbesondere die Piraterie verantwortlich.