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Nokia enttäuscht beim Kampf um die Smartphones

Nokias Aufholjagd bei den Smartphones gegen Apples iPhone und andere bringt nicht den erhofften Erfolg. Trotz Gewinnsteigerung enttäuscht der Finnen-Konzern mit schwachen Zahlen in den drei ersten Monaten. Neue Topmodelle kommen nicht vor Juli in den...

Autor:Redaktion connect-professional • 22.4.2010 • ca. 1:40 Min

…Handel.

Helsinki (dpa) - Der weltweite Siegeszug der Smartphones macht dem Branchenführer Nokia zu schaffen. Bei der Bekanntgabe überraschend schwacher Zahlen für das erste Quartal 2010 hat der finnische Konzern am Donnerstag auch die Hoffnungen auf ein baldiges neues Topmodell im Konkurrenzkampf gegen das iPhone und andere enttäuscht. Die mit Spannung erwarteten Smartphones mit dem neuen Betriebssystem Symbian 3 kommen frühestens von Juli an in den Handel, teilte Nokia in Helsinki mit. Die Nokia-Aktie brach nach Bekanntgabe der Zwischenbilanz um 14 Prozent ein.

Der Weltmarktführer bei Handys hofft, mit neuen Modellen erfolgreichen Konkurrenten wie Apple mit dem iPhone sowie Blackberry oder den verschiedenen Android-Smartphones besser Paroli bieten zu können. In Medienberichten war bisher von einem geplanten Verkauf schon im zweiten Quartal die Rede.

Das erste Quartal brachte Nokia zwar eine Gewinnsteigerung von 122 auf 349 Millionen Euro im Jahresvergleich. Der Nettoertrag fiel aber gegenüber dem erfolgreichen Abschlussquartal 2009 mit 882 Millionen Euro auf unter die Hälfte. Nokias Marktanteil bei Handys ist nach den Konzernangaben von 35 auf 33 Prozent gesunken. Auch die Entwicklung beim Durchschnittspreis mit 62 Euro je verkauftem Mobiltelefon statt 64 Euro zwölf Monate zuvor ging nach unten.

Bei den Smartphones steigerte sich Nokia gegenüber dem vierten Quartal 2009 um drei Prozent, hatte aber auch mit gestiegenen Materialkosten zu kämpfen. Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo meinte: «Wir haben es weiter mit harter Konkurrenz bei der hochpreisigen Angebotspalette von Handys zu tun. Dasselbe gilt für das Geschäft mit der Mobilfunk-Infrastruktur.» Die Netzwerksparte Nokia Siemens Networks (NSN) war mit einem operativen Verlust von 226 Millionen Euro gegenüber minus 361 Millionen Euro zwölf Monate weiter Sorgenkind bei Nokia und dem deutschen Partner Siemens.

Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um drei Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen setzte 107,8 Millionen Handys ab. Gegenüber dem Vergleichsquartal 2009 war das eine Steigerung um 16 Prozent, aber im direkten Vergleich mit dem Abschlussquartal des letzten Jahres ein Minus von 15 Prozent.

Für den Gesamtverlauf des Jahres senkte Nokia seine Gewinnprognose von einer Marge zwischen 12 und 14 Prozent auf 11 bis 13 Prozent. Für die Gesamtbranche prognostizieren die Finnen wie bisher ein Absatzplus von zehn Prozent. Für das Infrastrukturgeschäft mit Nokia Siemens Networks hofft das Unternehmen auf einen ausgeglichenen Jahresabschluss. dpa tb xx z2 uw