Ökonomische Lage des Mittelstands stabilisiert sich offenbar
Bereits im Januar keimte Hoffnung auf ein Ende des Abwärtstrends beim deutschen Mittelstand auf. Dieser Optimismus setzt sich auch im Februar trotz der immer noch prekären wirtschaftlichen Situation weiter durch. Dies berichten Fujitsu Siemens Computers und das Marktforschungsunternehmen Techconsult in ihrem aktuellen IT-Mittelstandsindex. Dafür werden Unternehmen aus Industrie, Handel und dem Versorgungs-, Finanz- und Dienstleistungssektor sowie auch Non-Profit-Organisationen zur wirtschaftlichen Lage und Aussicht hinsichtlich Umsatz und IT/TK-Investitionen befragt. Der Bericht sieht die bisherige negative Entwicklung spürbar verlangsamt. Zudem setzen sich die positiven Erwartungen weiter durch. Dies wird vor allem am Index der realisierten Umsätze deutlich. Dieser wuchs im Vergleich zum Vormonat beträchtlich um 17 auf 98 Punkte. Weiterhin verbesserten sich die wirtschaftlichen Perspektiven um einen auf 105 Zähler. Dennoch bleibt die gesamte ökonomische Situation des Mittelstands weiter angespannt. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die realisierten Umsätze um 15, die ökonomischen Perspektiven sogar um 24 Punkte niedriger.
Wie auch in den Vormonaten verlief die Entwicklung bei den Branchen sehr unterschiedlich.
Besonders Industrie und Dienstleister hatten weiter mit überwiegend rückläufigen Umsätzen zu
kämpfen, während das Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie Versorgungsunternehmen von steigenden
Einnahmen profitieren konnten. Bei den Perspektiven verbuchten erneut Industrie und Versorger die
schwächsten Werte. Die IT/TK-Ausgaben stabilisierten sich nach einem viermonatigen Abwärtstrend nun
überwiegend und bleiben damit verhältnismäßig robust. Dagegen ließ sich im Vorjahr zu diesem
Zeitpunkt bereits eine kräftige Frühjahrsbelebung feststellen. Diese blieb bislang aus und so liegt
der Index der realisierten Ausgaben 17 Punkte niedriger als im Februar 2008. Besser sehen die
Investitionsplanungen aus: Der entsprechende Indikator nahm um neun Punkte zu. Sämtliche
Wirtschaftszweige, allen voran der Versorgungssektor, signalisieren wachsende Ausgaben für die
nächsten drei Monate.
Von der Gesamtentwicklung profitiert auch der Hardwaremarkt. Im Vergleich zum Vormonat nahm der
Index der realisierten Umsätze um fünf auf 102 Zähler zu. Damit ist die Hardware der einzige
IT-Produktbereich, der im Februar überwiegend steigende Ausgaben vermelden konnte. Der Indikator
der zukünftig geplanten Ausgaben erhöhte sich von 104 auf 109 Zähler. Dies lässt auf eine weitere
positive Entwicklung schließen, obwohl das gegenwärtige Marktniveau im Vergleich zum Vorjahr immer
noch niedrig bleibt. Hier lag der Wert der realisierten Ausgaben um zwölf Punkte höher. Im
Softwarebereich hingegen sank die Ausgabenneigung um zwei Zähler auf 96. Dagegen stieg der
Planungsindex um 13 auf 110 Punkte. Dies lässt auf einen Aufwärtstrend in den nächsten drei Monaten
hoffen. Wiederum offenbart sich auch hier die ungünstige Marktlage im Vergleich zum Vorjahr: Die
Ausgabenneigung lag dort um 16 Punkte höher.
Erneut erweist sich die Kommunikationsbranche als recht beständig. Der Index der getätigten
Investitionen verringerte sich zwar leicht von 99 auf 97 Punkte, der Planungsindex jedoch blieb den
vierten Monat in Folge nahezu unverändert. Lediglich ein Punkt wurde im Vergleich zum Vormonat
abgegeben. Mehr Bewegung zeigte sich bei den IT- und TK-Dienstleistungen: Der Planungsindex stieg
von 98 auf 104 Punkte, die realisierten Ausgaben verbesserten sich um zwei Zähler auf 99 Punkte.
Auch hier bleibt ein Frühjahrs-Boom wie im Februar 2008 aus. Im Vergleich gaben der Planungsindex
um acht und die realisierten Ausgaben um 14 Zähler nach.
LANline/jos