Onlinemarktplatz für Malware und gehackte PCs
Die IT-Sicherheitsexperten in den Labors von Finjan haben eine neue Onlineplattform der besonderen Art ausfindig gemacht: Cybergangster bieten auf »Golden Cash« gegen Gebühr Malware- und Angriffsprogramme, sowie den Zugang zu bereits gehackten PCs an.

- Onlinemarktplatz für Malware und gehackte PCs
- Sicherheitsfachleute müssen leider draußen bleiben
Die Cyberkriminellen werden immer professioneller. Nicht nur im Programmieren der Viren selbst, sondern auch in ihrer Organisation: Das Malicious Code Research Center (MCRC) des AntivirenSoftware-Herstellers Finjan hat jetzt mit »Golden Cash« sogar einen Onlinemarktplatz entdeckt, auf dem die (Black Hat) Hacker unter anderem den Zugang zu von ihnen infizierten und ferngesteuerten Rechnern anbieten. Diese können dann von den »Kunden« zum Beispiel dafür eingesetzt werden, um Spam zu versenden, oder Malware weiterzuverbreiten. Außerdem kann der geneigte Cybergangster dort auch Attack-Toolkits, Malware und Exploits erwerben, oder sie auch selbst anbieten.
Für ein kleines Botnetz mit bis zu 1.000 Zombie-Rechnern bezahlt Golden Cash laut Finjan zwischen 5 und 100 Dollar, je nach Standort der gekaperten Maschinen. Anschließend werden solche Pakete für rund 25 bis 500 Dollar weiterverkauft. In diesem Preis bereits inbegriffen ist die Bestückung mit einer »frischen Malware nach Wahl«, um die Zombies für die jeweiligen Machenschaften entsprechend vorzubereiten. Ganz wie im regulären Geschäftsleben gibt es dabei auch Bonuszahlungen für Partner, die neue Kunden für die Botnetze gewinnen. Wer sich hingegen lieber selbst ein Botnetz basteln will (z.B. um es später zu verkaufen), kann gegen Gebühr auf einen weitreichenden Fundus an Schadcode zurückgreifen, etwa Exploits sowie das Trojan-Zalupko-Attack-Toolkit.