Oracle will das Mittelstandsgeschäft beleben
Oracle will das Mittelstandsgeschäft beleben. Mit »Quickstart Plus« hat Software-Riese Oracle ein weiteres Partnerprogramm gestartet, um sein Mittelstandsgeschäft anzukurbeln. Im Fokus steht dabei der Vertrieb der Oracle Datenbank und Application Server. Vergleichbare Initiativen zur Belebung des J.D. Edwards-Channels für ERP-Lösungen, wie sie Ende vergangenen Jahres angekündigt wurden, sind derzeit nicht geplant.
Oracle will das Mittelstandsgeschäft beleben
Autorin: Karena Friedrich
Software-Hersteller Oracle will Partnern, die im Mittelstandssegment wachsen wollen, mithilfe von »Quickstart Plus« einen schnellen Einstieg in den Vertrieb der Oracle Datenbank »Standard Edition« beziehungsweise der Oracle Application Server »Standard Edition« ermöglichen. Das Unternehmen wendet sich dabei vor allem an VARs (Value-Add-Reseller) und ISVs (Independent Software Vendors), die bereits im mittelständischen Bereich tätig sind.
Das Programm ist eine Erweiterung der vor gut einem Jahr gestarteten »Quickstart«-Initiative, über die Händler bereits die kleinen Lösungen »Standard Edition One« anbieten konnten. VARs und ISVs, die sich für die Teilnahme an »Quickstart Plus« entschließen, erhalten beispielsweise Zugang zum Partnernetz-Kompetenzcenter, zu Vertriebs- und Marketingunterlagen sowie zu Entwickler-Toolkits und zur Online-Bibliothek der Oracle University. Gegen eine Gebühr von 255 Euro pro Jahr können Mitglieder darüber hinaus eine Reihe zusätzlicher Angebote nutzen, wie etwa mittelstandsorientierte Seminare und Vertriebstrainings sowie erweiterten Migrations-Support für unabhängige Software-Anbieter. »Bei Oracle fokussieren wir uns darauf, dass unser Partner-Programm einen optimalen Mehrwert bietet«, so Penny Philpot, Senior Director Oracle Alliances & Channels. »Mit der Einführung von Quickstart Plus bieten wir unseren neuen Händlern und unabhängigen Software-Anbietern die sicherste, skalierbarste und kostengünstigste Technologie, die für die Anforderungen des schnell wachsenden Mittelstandsmarktes verfügbar ist.«
Seit der Einführung des Programms haben sich laut Oracle mehr als 400 Partner in Europa angemeldet. In den nächsten Monaten sollen weitere 500 hinzukommen. In Deutschland hat der Software-Hersteller momentan über 1.500 Partner. Wie das Unternehmen auf der Cebit mitteilte, erzielt es rund 50 Prozent des Umsatzes über Partner ? Tendenz steigend. Mattias Drefs, Marketing Manager E-Business Suite, schreibt diesen Erfolg neben der Produkt- und Preispolitik auch dem Partnernetzwerk zu. Mit der jüngsten Initiative habe man vor allem mehr Qualität als Quantität erreichen wollen.
Vergleichbare Partner-Initiativen für die ERP-Lösungen im Hause Oracle gibt es dagegen nicht, wie ein Unternehmenssprecher bestätigte. Dabei hatte der Software-Riese erst Ende letzten Jahres angekündigt, den Channel seines ERP-Spezialisten J.D. Edwards wieder zu aktivieren und damit sein Geschäft außerhalb der klassischen Datenbanksoftware anzukurbeln. Dazu wollte das Unternehmen sowohl neue Partner rekrutieren als auch abgesprungene Händler zurückgewinnen.
Christian Glas, Senior Consultant bei Pierre Audoin Consultants (PAC), sieht allerdings trotz der Ankündigung momentan kein großes Wachstum. »Für die ERP-Lösung ?Enterprise One? gibt es zwar einen stabilen Kundenstamm, allerdings kaum Neukundengeschäft.« Im ERP-Bereich konzentriere sich das Unternehmen im Augenblick primär auf Großkunden, so Glas. Es bleibt also abzuwarten, ob Oracle sich hier in nächster Zeit auch im Channel engagieren wird.
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