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Mobile Computing

Palm kippt »Foleo«

Mit großem Tamtam hatte Palm im Mai dieses Jahres »Foleo« präsentiert, eine Art intelligente mobile Docking-Station für die Smartphones der Reihe Treo. Nun gab das Unternehmen bekannt, dass es die Entwicklung von Foleo einstellt.

Autor:Bernd Reder • 11.9.2007 • ca. 1:25 Min


Und tschüss: Der »Foleo« verschwindet nach vier Monaten wieder in der Versenkung.

Eine extrem kurze Lebensspanne war dem »Foleo« beschieden. Palms Chef Ed Colligan teilte gestern in einem Weblog-Beitrag mit, dass der Hersteller die Entwicklungsarbeiten an dem »Mobile Companion«, wie Palm das Gerät nennt, einstellt.

Der Grund: Palm will sich nicht verzetteln und seine Entwicklungs- und Support-Kapazitäten auf die Smartphones der »Treo«-Reihe konzentrieren. »Unsere eigenen Erfahrungen und erste Rückmeldungen aus dem Markt haben klar gemacht, dass es noch erheblicher Verbesserungen bedarf, um aus Foleo ein erstklassiges Produkt zu machen«, so Colligan.

Foleo ist ein ultramobiler Rechner auf Basis von Linux. Das System ist mit einem 10 Zoll großen Display und einer vollwertigen Tastatur ausgestattet. Die Anbindung an das Internet erfolgt mithilfe eines Treo-Smartphones.

Konzentration auf Smartphones

Nun stehen die Zeichen auf Resteverwertung: Die Linux-Version, die beim Foleo Verwendung finden sollte, wird in künftige Ausgaben der Treo-Produkte integriert. Parallel dazu will Palm jedoch auch weiterhin Smartphones unter Windows Mobile herstellen.

Die Tatsache, dass neben Linux auch Windows unterstützt werden muss, dürfte Palm genügend Kopfzerbrechen bereiten. Hinzu kommt, dass das Unternehmen zu kämpfen hat, um sich im Smartphone-Markt zu halten.

Firmen wie Research in Motion (RIM), Nokia, Samsung, HTC oder Motorola verfügen über weit größere Ressourcen in den Bereichen Entwicklung und Marketing als Palm. Hinzu kommt, dass mit Apples iPhone ein weiterer Konkurrent auf den Plan getreten ist.

Nach Angaben der Marktforschungsfirma iSuppli lag der Marktanteil des iPhone im Juli in den USA bei 1,8 Prozent. Damit verwies das Smartphone die Geräte von RIM und Co. auf die Plätze. Die Marktforscher erwarten, dass Apple 2007 rund 4,5 Millionen iPhones absetzt.

Rückzug kostet Palm 10 Millionen Dollar

Nach Angaben von Palm kostet der Ausstieg aus dem Foleo-Projekt das Unternehmen an die 10 Millionen Dollar.

Ganz abschreiben mag das Unternehmen den Mobile Companion offenkundig jedoch nicht: Pläne für einen Foleo II liegen angeblich in Schublade. Das System soll jedoch auf derselben Plattform aufsetzen wie künftige Treo-Smartphones.

www.palm.com