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Wenig Erfolg für Oracle-Linux

Red Hat trotzt der Konkurrenz

Mit einer Abwandlung der Linux-Distribution des Anbieters Red Hat versucht das Softwareunternehmen Oracle seit einigen Monaten auf Kosten des Konkurrenten Marktanteile zu gewinnen. Unberührt davon hat Red Hat für das vergangene Geschäftsquartal nun deutliche Wachstumszahlen vorgelegt.

Autor:Redaktion connect-professional • 10.1.2007 • ca. 1:15 Min

Der Linux-Anbieter Red Hat hat den Umsatz im dritten Quartal seines Geschäftsjahrs 2006/07 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig um 45 Prozent auf 105,8 Millionen US-Dollar gesteigert. Gegenüber dem vorangegangenen Quartal entspricht dies einem Zuwachs von sechs Prozent. 88,9 Millionen Dollar erwirtschaftete das Unternehmen dabei mit Linux-Abos – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 48 Prozent. Auch auf der Gewinnseite konnte sich Red Hat ähnlich positiv entwickeln: Der Nettogewinn im Berichtszeitraum betrug 14,6 Millionen Dollar nach elf Millionen Dollar im vorhergehenden Quartal. Red Hat konnte sich damit trotz des umkämpften Linux- Marktes eindrücklich behaupten. Vor allem die Mitte 2006 Jahres getätigte Übernahme des Middleware-Anbieters J-Boss, die dem Unternehmen zu einer deutlich verbreiterten Kundenbasis verholfen hat, beginnt sich mittlerweile auszuzahlen.

Dagegen steht der Softwarekonzern Oracle mit seiner Linux- Initiative zunehmend als Verlierer da: Zunächst hatte das Unternehmen nur einen Support-Service für die Linux-Distribution von Red Hat angeboten, dann mit »Unbreakable Linux« gar eine auf dem Konkurrenz-Betriebssystem basierende eigene Linux-Variante auf den Markt gebracht. Doch wie sich nun herausstellt, fiel die Resonanz auf die Linux-Initiative von Oracle allerdings ausgesprochen schwach aus: Lediglich 9.000 Downloads seiner Linux- Distribution konnte der Konzern in den ersten 30 Tagen nach dem Release verzeichnen, während Red Hats »Fedora Core 6« in den ersten Wochen rund 12.500 Downloads pro Tag erzielte. Nicht nur Red Hat, auch Novell gehört zu den Gewinnern auf dem Linux-Markt – nicht zuletzt dank der öffentlichkeitswirksamen Kooperation mit Microsoft. Der Softwareriese hat in den letzten Wochen erfolgreich damit begonnen, Abonnements des Suse Linux Enterprise Servers an Kunden zu vertreiben und beliefert mit Deutsche Bank, Credit Suisse und AIG Technologies bereits drei wichtige Großunternehmen.