Zum Inhalt springen
Markt für PC-Gehäuse rückläufig

Schäfer schließt Dresdner Werk

Turbulenzen im Geschäft mit PC-Gehäusen. Hersteller drosseln die Produktion oder stellen sie gar ein wie zum Jahresende Schäfer IT-Systems in Dresden. Dort verlieren 150 von 180 Mitarbeitern ihren Job.

Autor:Redaktion connect-professional • 30.4.2009 • ca. 1:20 Min

Der Markt für PC-Gehäuse gerät ins Wanken. Die Nachfrage geht zurück, da Desktop-Rechner immer häufiger von Notebooks verdrängt werden. So würden, wie der Komponenteneinkäufer eines Distributors feststellt, viele Hersteller die Produktion einstellen. Vor allem in Fernost. Folge: Es gibt nur noch wenige hochqualifizierte Gehäusehersteller. Zugleich aber, so klagt er, würden sich neue Unternehmen mit zweifelhafter Qualität in den Markt drängen, um zumindest kurzfristig über den Preis Umsatz zu generieren.

Ein Opfer dieser Entwicklung ist Schäfer IT-Systems in Dresden. Zu besten Zeiten waren dort bis zu 600 Menschen beschäftigt. Jetzt sind es noch 180, von denen zum Jahresende 150 ihren Job verlieren werden. Denn die Schäfer-Gruppe in Neunkirchen (Siegerland) wird das 1996 übernommene Unternehmen – zuvor CED Gehäusebau Dresden, hervorgegangen aus dem DDR-Kombinat Robotron für Büromaschinen und Computer – zum Jahresende schließen. Von den übrig bleibenden 30 Mitarbeitern, werden 20 Beschäftigten Angebote im Stammwerk der Schäfer-Gruppe und im tschechischen Werk bekommen und zehn das Angebot, im Kompetenzzentrum Dresden für Verkauf, Entwicklung und Konstruktion tätig zu werden.

Die Schäfer-Gruppe begründet den Schritt mit der »Wirtschaftskrise «, den »starken Einbrüchen im Markt für PC-Gehäuse« und »generellen Mengenrückgängen bei Blechbaugruppen«. In der Distribution hingegen kursieren noch weitere Gründe: Liefertermine seien nicht immer eingehalten worden, die Qualität habe gelitten und man habe nicht marktkonform produziert. Die Schäfer- Gehäuse werden sowohl an Assemblierer und Hersteller verkauft als auch über Distributoren vertrieben. Während der besten Jahre galt Schäfer IT-Systems beziehungsweise Schäfer IT-Logistik als wichtiger BTO-Fertiger für Unternehmen wie Actebis (Targa- Modelle), Compaq, Peacock, Packard Bell, Schneider und Hewlett- Packard. Ende der 90er Jahre wurde eine Jahreskapazität von einer Million Rechnern für realistisch prognostiziert. Im Herbst 2007 war die Belegschaft bereits auf 280 Mitarbeiter zusammengeschrumpft. Damals mussten unter anderem mehr als 90 Beschäftigte entlassen werden, nachdem Fujitsu Siemens einen Großauftrag stornierte.