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Tatung Blade 4010

Schicke Schnitten

Zehn Dual-Xeon-Server pro Chassis arbeiten im Tatung-Blade-Server. Neben der Performance braucht das System auch ein gutes Management.

Autor:Andreas Stolzenberger • 26.9.2007 • ca. 1:25 Min

Produkt: Tatung 4010 Blade Server

Hersteller: Tatung

Web: www.tatungserver.com

Preis: ca 6300 Euro (Chassis, 2 Netzteile, 2 Switches, 2 Management-Module) ca. 3000 Euro pro Serverblade

Viele kennen Tatung bislang als Monitorhersteller. Doch das Unternehmen fertigt eine ganze Palette verschiedener Server, bislang nur für OEM-Nehmer. Jetzt betritt der taiwanischer Hersteller unter dem eigenen Namen den deutschen Servermarkt.

In den Real-World Labs testete Network Computing gleich fünf Tatung-Server in Form von Dual-Xeon-Blades in einem 4-HE-Chassis. Jedes Blade bestückt der Hersteller mit zwei Xeon-CPUs bei 2,8 GHz Taktrate, 1 GByte RAM und einer 40-GByte-2,5-Zoll-IDE-Platte. Jeder Server verfügt über zwei Gigabit-Ethernet-Interfaces und einen Low-Profile-PCI-X-Steckplatz. An der Front gibt es einen Anschluss für einen Monitor und drei USB-Geräte. Auf der Rückseite des Chassis arbeiten die vier Hot-Swap-fähigen Netzteile und Lüfter. Vier Einschübe nehmen zwei Gigabit-Switches und zwei Management-Blades auf.

Die Amphus-Management-Software läuft auf einem Blade oder einem externen Server, der zugleich den DHCP-Server des LANs betreibt. Um es gleich vorweg zu nehmen: An der Hardware von Tatung gibt es in diesem ersten Test nichts zu bemängeln, doch die Amphus- Management-Software lässt zu wünschen übrig. Das Tool installiert einen PXE-Server. Der Hauptteil arbeitet über den IIS-Webserver der Management-Maschine und liefert somit die Management-Oberfläche im Web-Browser. Nach der ein wenig unübersichtlichen Grundkonfiguration lassen sich die Blades überwachen.

Die eigentliche Systemverteilung läuft über ein Imaging-System. Ein bereits installierter Blade-Server startet über PXE ein abgespecktes DOS, welches ein zuvor präpariertes Abbild der Platte auf den Management-Server kopiert. Dieses Abbild lässt sich dann auf weitere Blades verteilen. Amphus nutzt systemeigene Funktionen wie Sysprep, um das Image nach der Installation an die vorgegeben Konfiguration anzupassen. Im Test schafft Manage-Site das aber nur mit einer englischen Windows-Server-Version und auch nur dann, wenn man keine deutsche Lokalisierung in der Antwortdatei angibt. Zudem konfiguriert es die LAN-Interfaces nicht wie gewünscht.

Wer Blades für spezielle Cluster einsetzt und dazu auch eigene Mangement-Routinen wie PXE-Bootserver verwendet, fährt gut mit der leistungsstarken Tatung-Hardware. Die Amphus-Software allerdings benötigt für den deutschen Markt noch deutliche Änderungen. [ ast ]