So bleibt man Weltmeister
Der Maschinenbau ist eine der erfolgreichsten Branchen in Deutschland. Auf dem Erfolg ausruhen, können sich die Firmen angesichts der Konkurrenz aus Niedriglohnländern aber nicht. Die heimischen Hersteller brauchen Wettbewerbsvorteile, auch und gerade durch eine effiziente IT.
Noch sind »wir« Exportweltmeister, auch wenn China die deutsche Volkswirtschaft von Thron der weltweit führenden Güter-Exporteure stürzen will. Den Titel verdankt Deutschland, trotz des starken Euro, nicht zuletzt seinen Anlagen- und Maschinenbauern, die einen nicht unwesentlichen Anteil zum Exporterfolg beitragen. Das liegt auch daran, dass es deutsche Unternehmen im Maschinenbau schaffen, stets ein hohes Maß an Kundenbindung zu erreichen, etwa durch eine verbesserte Servicequalität, so eine Studie von IDC. Zentrale Bedeutung hat das Thema auch für die IT. Eine wichtige Aufgabe der IT zur Vertriebsunterstützung ist dabei vor allem das Auswerten von Kundendaten und informationen. Zum Einsatz kommen hierbei verstärkt BI (Business Intelligence)-Lösungen. Die allerdings könnten Analysten zufolge bessere Ergebnisse liefern.
»Ein Problem vieler Maschinenbauunternehmen besteht in diesem Zusammenhang darin, dass die Datenqualität mangelhaft und die Daten oftmals nicht auf einer einheitlichen Datenbank zur Verfügung stehen«, sagt Joachim Benner, Research Analyst von IDC. Bei vielen Maschinenbauern bestehe ein Bedarf, Kundendatenbanken zu vereinheitlichen beziehungsweise zu synchronisieren. Neben der Optimierung von Prozessen wird großes Augenmerk auf die Einsparung von Kosten bei der Bereitstellung der IT gelegt. Für viele der befragten IT-Abteilungen stellt dies eine wichtige Herausforderung dar. »Der zunehmende Kostendruck aufgrund des verschärften weltweiten Wettbewerbs zwingt die Unternehmen zu Kostensenkungen. Vor diesem Hintergrund werden Einsparungspotenziale auch in der IT gesucht«, so Benner weiter. Die IT-Leiter stecken hier in der Zwickmühle: Einerseits muss die IT bei vielen Maschinenbauern günstiger werden, andererseits soll sie wiederum effizienter arbeiten. Ein möglicher Ausweg aus der Klemme ist die Konsolidierung und Standardisierung der IT.
Das haben viele Unternehmen bereits erkannt. So plant ein Großteil der befragten Maschinenbauunternehmen die Standardisierung der Software-Landschaft und der Hardware-Infrastruktur. Dabei sollen verstärkt Eigenentwicklungen und Insellösungen durch Standardsoftware abgelöst und bestehende Applikationen besser in die IT-Landschaft der Unternehmen integriert werden. Zudem plant eine große Anzahl von Unternehmen eine stärkere unternehmensweite Zentralisierung, etwa im Bereich des IT-Supports und der IT-Beschaffung.
Insgesamt bietet der Maschinenbausektor für IT-Anbieter einen wichtigen Absatzmarkt, auch wenn der Kostendruck auf vielen IT-Entscheidern lastet. Denn die Investitionsbereitschaft der meisten Maschinenbauunternehmen ist aufgrund ihrer positiven Ertragssituation hoch und entsprechend günstig sind Absatzpotenziale für IT-Anbieter in der Branche. Allerdings reagiert der Maschinenbau sehr stark auf konjunkturelle Schwankungen, wodurch die Stimmung sehr schnell umschlagen kann.