So viel ist ein infizierter Rechner wert
Cybergangster entwickeln eigene »Geschäftsmodelle«: So bieten russische Hacker-Banden 55 US-Cent für ein Windows-System, bzw. 43 Cent für einen Mac, wenn auf dem Rechner zuvor gefälschte Software platziert wurde.
Russland erweist sich als Innovations-Vorreiter, so Sophos-Experte Graham Cluley auf einer Konferenz in Genf. Allerdings spricht der Mitarbeiter des Security-Unternehmens nicht von zukunftsträchtigen Technik-Entwicklungen sondern von Cyberkriminalität. Unter dem Namen »Partnerka« habe sich in Russland eine regelrechte Cybercrime-Industrie herausgebildet.
Bei Partnerka handelt es sich um ein Affiliate-Vertriebsmodell: Subunternehmer, die im Auftrag von Cybercrime-Organisationen gefälschte Versionen von Software an den Mann bringen, erhalten eine Erfolgsprämie. Rund 55 Cent für ein Windows-System und 43 Cent für einen Mac bot beispielsweise der »Entwickler« eines angeblichen Video-Codecs für MacOS. Es handelte sich dabei um ein »Fake«-Programm ohne jeden Nutzen. Solche Scareware ist weit verbreitet. Dubiose Firmen bieten gegen Bezahlung angebliche Virenscanner, Video- und Audio-Codecs an. Teilweise enthalten diese Programme sogar Schadsoftware, etwa Trojaner oder Rootkits. Die Aufgabe der Affiliates besteht darin, das Programm verteilen, etwa mittels Spam-E-Mails oder Links auf entsprechende Web-Seiten.
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