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SoftM wird von polnischem IT-Haus übernommen

Comarch, ein polnisches IT-Unternehmen, steigt mehrheitlich beim Münchner Software- und Beratungshaus SoftM ein. Langfristiges Ziel der freundlichen Übernahme ist der Aufbau eines führenden europäischen Anbieters.

Autor:Michael Hase • 17.11.2008 • ca. 1:05 Min

Das polnische IT-Unternehmen Comarch beteiligt sich mehrheitlich an SoftM. Vorstand und Aufsichtsrat des Münchner Software- und Beratungshauses unterstützen die Transaktion. Dahinter steht das strategische Ziel, Comarch und SoftM zu einem führenden Anbieter von IT-Lösungen für den Mittelstand in Europa auszubauen. Außer den Eigentumsverhältnissen sind zunächst keine Veränderungen geplant. SoftM wird als eigenständiges Unternehmen in die Comarch-Gruppe eingegliedert.

Beide Unternehmen bieten betriebswirtschaftliche Software (ERP) an. Dennoch sind die Überschneidungen im Portfolio gering. Als Software-Partner von IBM entwickelte SoftM ursprünglich ERP-Lösungen für den Mitelstand, die auf der System i-Plattform (ehemals AS/400) liefen. Seit einigen Jahren setzt der Anbieter verstärkt auf Java. So übernahmen die Münchner Ende 2006 den insolventen ERP-Anbieter Semiramis mit dem gleichnamigen Java-Produkt. Die Lösungen von Comarch, die sich an kleinere Unternehmen (bis 50 Mitarbeiter) richten, basieren dagegen auf Microsoft-Technologie. Der polnische Anbieter positioniert sich im ERP-Markt gegen Sage, Microsoft und SAP. Comarch zählt mit rund 3.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 154 Millionen Euro (2007) zu den führenden polnischen IT-Unternehmen.

SoftM erzielte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Software-Umsatz in Höhe von 4,9 Millionen Euro, sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei einem gleich bleibenden Gesamtumsatz von 39,7 Millionen Euro hat der Anbieter nach den vorläufigen Zahlen sein Ergebnis verbessert. Stand im Vorjahr zwischen Januar und September noch ein Verlust von 1,4 Millionen Euro in den Büchern, so liegt das Betriebsergebnis (EBIT) nun bei etwa einer halben Million Euro.