Zum Inhalt springen
Jahresendgeschäft hinter den Erwartungen

Speicher-Branche droht Konsolidierung

Der Preisverfall hält den Speichermarkt fest umklammert. Die Chip-Produzenten sitzen auf einem schier unerschöpflichen Warenberg. Eine Besserung ist nicht in Sicht, vielmehr rechnen Experten mit einem verschärften Wettbewerb bis weit ins erste Quartal 2009.

Autor:Markus Reuter • 11.12.2008 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. Speicher-Branche droht Konsolidierung
  2. Bailout für taiwanische Chiphersteller?

Die Märkte reagieren auf die Finanzkrise, das übliche Jahresendgeschäft findet nicht wie gewohnt statt. »Die Nachfrage für Speichermodule ist in den letzten zwei bis drei Wochen spürbar gesunken«, erklärt Edmund Dägele, President & CEO bei Take MS. »Endverbraucher sind vorsichtig und warten ab. Der Trend liegt immer noch bei DDR2-Speichern, wobei die Nachfrage nach DDR3 verhältnismäßig zunimmt, was sich auch im ersten Quartal 2009 fortsetzen wird.« Die Verfügbarkeit bei DDR2-Modulen sei sehr gut. Jedoch könnten bei DDR1 und DDR3 gelegentlich Engpässe auftreten.

Noch lassen sich die Stückzahlen als zufriedenstellend bezeichnen. Jedoch sind die Preise an einem extremen Tiefpunkt angekommen. Die HEKs sind binnen Wochenfrist noch einmal um bis zu 15 Prozent gefallen. Im Vergleich zur KW 27, Anfang Juli, haben sich die HEKs für DDR2-800- Module mit zwei GByte fast halbiert. »Der Preisfall scheint sich aber nun langsam wieder zu stabilisieren «, hofft Dägele. »Trotzdem ist auch in Q1/09 nicht von einer Erholung auszugehen.« Die Lager der Hersteller sind gut gefüllt und durch das fehlende Jahresendgeschäft tragen diese sicherlich noch enorme Preiskämpfe aus. Erst wenn der kräftezehrende Wettbewerb in geregelte Bahnen gelangt, werde sich die Marktsituation entspannen und auch großen Chipherstellern wieder Luft zum Atmen lassen.

Bis es soweit ist, rechnen Experten mit einem Konsolidierungsprozess. »Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise machen vor so gut wie niemandem halt, daher ist es sehr wahrscheinlich, dass einige der kleineren Mitspieler in erhebliche Schwierigkeiten geraten und sich zukünftig nicht behaupten können«, prognostiziert John Tu, Präsident und Co- Founder von Kingston Technology. »Zu viele Unternehmen ringen um das Geschäft mit Speicherchips, was dazu führte, dass die Preise in den letzten Monaten immer weiter in den Keller gesunken sind. Eine Konsolidierung könnte eine Bereinigung des Speichermarkts positiv unterstützen.«