Stellenabbau bei Benq
Stellenabbau bei Benq: Den Abbau jedes zehnten Arbeitsplatzes in Deutschland hat Benq angekündigt. Die von Siemens übernommene Handy-Sparte läuft nach wie vor schlechter als erwartet.

Nachdem die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zunächst berichtet hatte, dass ein Viertel der 3.300 Arbeitsplätze von Benq in Deutschland bedroht seien, konnte ein Sprecher des Unternehmens heute zumindest die Dimensionen der geplanten Stellenstreichung nach unten korrigieren. Nach dem derzeitigen Planungsstand geht Benq von einem Abbau von bis zu zehn Prozent der deutschen Belegschaft aus, also einer Verringerung um circa 300 Personen. Als Begründung führt Benq eine notwendige Restrukturierung des Geschäfts an.
Benq ist mit der Entwicklung seines Handygeschäfts in Deutschland unzufrieden. Ein Dreivierteljahr nach der vollständigen Übernahme der Mobiltelefon-Sparte von Siemens kann das Unternehmen nur noch einen Marktanteil von 3,5 Prozent ausweisen. Benq will darin offiziell lediglich die Folge des verspäteten Erscheinens neuer Handy-Modelle sehen und spricht nach wie vor von einem mittelfristig angestrebten Marktanteil von zehn Prozent.
So lange diese Ziele nicht erreicht werden, muss allerdings erst einmal die Belegschaft den Kopf hinhalten. Seit der Übernahme des Handygeschäfts von Siemens hat Benq schon wiederholt Stellen abgebaut, zuletzt wurde im März die Entwicklungsabteilung des Unternehmens in Ulm geschlossen. Unklar ist nun, welche Stellen an welchem Standort von dem Abbau betroffen sein sollen. Für die Niederlassungen Kamp-Lintford und Bocholt gilt noch bis Ende des Jahres ein Kündigungsschutz, für den Standort München dagegen trifft diese Regelung nicht zu.