Stromsparende Server mit schnellem Chip
Für den neuen »System P«-Server wirbt IBM mit verbesserten Leistungsdaten und geringem Energiebedarf. Durch den Power-6-Prozessor soll sich die Geschwindigkeit verdoppeln, ohne dabei mehr Strom zu verbrauchen als die Rechner der Vorgänger-Generation.
Laut IBM handelt es sich nicht nur um den schnellsten Mikroprozessor, der je gebaut wurde. Der Power-6-Chip, der das Herz der neuen »System P«-Server bildet, soll auch dabei helfen, Energie zu sparen, und die Möglichkeiten der Virtualisierung erweitern. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 4,7 Gigahertz arbeitet der Dual-Core-Prozessor doppelt so schnell wie die Chips der vorherigen Power-5-Generation. Dabei reicht ihm die gleiche Strommenge für Betrieb und Kühlung aus. IBM positioniert die neuen Unix-Rechner ausdrücklich gegen die Angebote der Konkurrenz. So biete »System P« etwa die dreifache Leistung pro Core gegenüber den »Superdome«-Maschinen von HP. Laut Hersteller liefern die Server aber nicht nur Performance. Vielmehr handele es sich um Konsolidierungsplattformen, die es erlauben, mehrere virtuelle Server in einem einzigen physischen System zu betreiben. Demzufolge sollen sich beispielsweise 30 »Sun Fire V890«-Systeme in einem einzigen Rack einer neuen IBM-Maschine konsolidieren lassen.
Ein neues Feature mit dem Namen »Live Partition Mobility« bietet Kunden die Möglichkeit, virtuelle Maschinen im Betrieb von einem physischen Unix-Server auf einen anderen zu verlegen. Dabei bleibt die virtuelle Maschine kontinuierlich verfügbar, so dass sich virtualisierte Partitionen verschieben lassen, ohne sie herunterfahren zu müssen. Diese Lösung, die derzeit in der Betaversion verfügbar ist, steht allerdings erst später in diesem Jahr als Vollversion zur Verfügung. Ebenfalls für dieses Jahr angekündigt ist die Version 6 des Betriebssystems AIX, dessen Betaphase in den kommenden Wochen beginnt.
IBM weist beim Power-6-Chip insbesondere auf dessen neue Verfahren zur Stromeinsparung hin, die zugleich dafür sorgen, dass die »System P«-Server weniger Wärme erzeugen. So können die Prozessor-Clocks dynamisch abgeschaltet werden, wenn keine Arbeit anfällt. Wenn neue Instruktionen auszuführen sind, schalten sie sich wieder ein. Befindet sich das Betriebssystem im Idle-Zustand, verringert sich der Stromverbrauch um 35 Prozent. Außerdem lässt sich die Stromversorgung zu nicht benutztem Hauptspeicher dynamisch abund wieder anschalten. Droht Überhitzung, kann der Power-6- Chip die Ausführungsgeschwindigkeit von Instruktionen reduzieren. Der Prozessor bleibt so in einem vordefinierten Temperaturrahmen.
Die Rechner der »System P«- Reihe kommen als Zwei- bis 16- Wege-Server in den Handel und sind ab Anfang Juni verfügbar. Die Preisspanne bewegt sich voraussichtlich zwischen 60.000 und 450.000 Euro. Laut Hersteller bleibt der Einstiegspreis in jedem Fall gegenüber der Vorgängergeneration stabil. Im Geschäft mit Unix-Systemen, das zu zwei Dritteln über den Channel läuft, arbeitet IBM mit den Distributoren Avnet, Bell Microproducts, DNS, Magirus und Tech Data Midrange zusammen.
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