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Wenig Interesse an Wahl-Weblogs

Bald ist Bundestagswahl und auch in der Blogger-Szene hat sich dazu eine große Aktivität entwickelt. Doch kaum ein Internetnutzer interessiert sich dafür: Wie eine aktuelle Umfrage ergab, rangieren Wahlblogs in der Lesergunst ganz unten.

Autor:Redaktion connect-professional • 17.9.2009 • ca. 1:10 Min

Wahlblogs stoßen auf das geringste Interesse

Ob TV-Sender, politische Vereinigungen oder interessierte Privatpersonen – im Vorfeld der Bundestagswahl am 27. September ist die Zahl der Weblogs zu Wahl-Themen deutlich angestiegen. Doch scheint sich kaum jemand für die Wahlblogs zu interessieren: Wie eine aktuelle Auswertung der WWW-Benutzer-Analyse W3B des Marktforschungsunternehmens Fittkau & Maaß ergab, sind aus Sicht der Weblog-Besucher vor allem solche Blogs am interessantesten, die Einblicke in das Leben anderer Internet-Nutzer bieten: So wird die Liste der beliebtesten Weblog-Typen ganz klar von Tagebüchern und Erlebnisberichten mit über 40 Prozent der Nennungen angeführt. Mit deutlichem Abstand folgen Fotoblogs und Reiseblogs mit je rund 30 Prozent. Weblogs die vorwiegend aus Videobeiträgen bestehen, sog. Vlogs, werden immerhin noch von jedem vierten Weblog-User besucht. Das Schlusslicht des Ranking bilden jedoch die Wahlblogs: Weniger als fünf Prozent der Weblog-Besucher geben an, Wahlblogs zu nutzen. Während unter den männlichen Bloggern immerhin noch sechs Prozent zu den Wahlblog-Besuchern zählen, sind es unter den Frauen nur drei Prozent.

Dabei gehören Weblogs mit über 80 Prozent Bekanntheitsgrad in der Internet-Gesamtnutzerschaft mittlerweile zum Inventar des Web 2.0: Jeder zweite deutschsprachige Online-Nutzer gibt an, Weblogs zumindest gelegentlich zu besuchen. Ungefähr jeder Vierte liest einmal im Monat Weblog-Einträge. Zum Kreis der aktiven, wöchentlichen Weblog-Besucher zählen immerhin 15 Prozent. Immerhin jeder fünfte Internet-Nutzer schreibt nach eigenen Angaben gelegentlich Weblog-Einträge. Acht Prozent tun dies mindestens einmal pro Monat, vier Prozent sind so aktiv dabei, dass sie jede Woche einmal etwas in ein Weblog schreiben.

Aller Beliebtheit zum Trotz: Als politische Informationsquelle werden Weblogs allerdings kaum wahrgenommen. Während sich jeder zweite Politik-interessierte Internet-Nutzer in Online-Magazinen und -Zeitungen über politische Themen informiert, nennen lediglich fünf Prozent Weblogs als politische Informationsquelle.