Wetten dass: 30 Jahre sind genug!
»Wetten, dass...?« dankt nach 30 Jahren ab. Hier könnte sich ein Vorbild für die IT-Branche abzeichen.

Nach 30 Jahren hat sich so ziemlich jedes Format erledigt. Vor allem in einer Branche, die von Entertainment und Innovationen lebt. Nein, gemeint ist nicht »Wetten dass«. Aber der Show-Dino, der nach 30 Jahren und mehrfach gescheiterten Reanimationsversuchen jetzt endgültig eingestellt wird hat mit den Schlachtschiffen der IT-Branche so einiges gemeinsam. Intel, HP oder Microsoft und sogar Apple haben genauso viele Jahre auf dem Buckel. Sie alle waren einige Dekaden lang die Vorreiter und Taktgeber ihrer Branche und irgendwann schon aufgrund ihrer schieren Größe, Marktbeherrschung und Kapitalstärke scheinbar unangreifbar. Sie führten die Liste der beliebtesten Arbeitgeber an. Der klangvolle Name, die dynamische und coole Branche und großzügige Arbeitsbedingungen machten sie zum Traumziel nicht nur für Berufseinsteiger. Auch für die Spitzenpositionen im Konzern standen die großen Namen der IT-Welt Schlange.
Mittlerweile ist die Zeit der großen Samstagabend-Shows abgelaufen, bei der einst die ganze Familie vor dem Fernseher saß. Nur leider haben die Wetten dass-Macher das viele Jahre zu spät erkannt. Die junge Generation hat andere Vorlieben und Gewohnheiten der Content-Nutzung. Einfach den Frontmann auszutauschen und ein jüngeres Modell in die Stadthalle Kempten zu stellen, hat bei Wetten dass auch nicht gereicht. Vermutlich wird es auch bei Microsoft nicht funktionieren. Da helfen auch alle guten Ratschläge der Gründer nichts, die wie Frank Elstner von seinem Altersruhesitz oder Bill Gates von seinem aktuellen Charity-Projekt den Niedergang bedauern und die Versäumnisse ihrer Nachfolger kommentieren. Wetten dass passe einfach nicht mehr in unsere Zeit, hat sogar BILD festgestellt. Da hilft auch kein Nachbessern oder ein paar frische Ideen mehr. Manchmal hat sich ein Format eben überlebt.