Zahl der beschädigten Datenträger nimmt zu
Nicht nur Fehler in der Anwendung und Software können zu Datenverlust führen, sondern zunehmend auch Naturkatastrophen. Mit letzterem rechnet die Bochumer Kuert GmbH. Die Spezialisten für Datenwiederherstellung haben schon einmal vorgesorgt.

Rettung im Reinraum: Fachleute von Kuert versuchen Daten wiederherzustellen, die auf beschädigten Speichermedien wie Festplatten lagern.
Stürme wie der unlängst über die Republik ziehende Orkan Kyrill freuen insbesondere Christoph Fischer. Der Marketing- und Salesmanager bei Kuert Datenrettung GmbH verzeichnet nach solchen Naturkatastrophen regelmäßig steigende Aufträge. Denn Stromausfälle oder Stromschwankungen sowie weitere physikalische Einflüsse beispielsweise durch Hochwasser verursachen seiner Meinung nach Computerschäden in Millionenhöhe.
Zwar sollten in keinem Backup-Konzept Vorkehrungen gegen die physische Beschädigung von Datenträgern fehlen. Die Realität bei vielen Unternehmen und erst recht bei Privatanwendern sieht indes anders aus. Mit der Nachlässigkeit lässt sich offenbar ein gutes Geschäft machen.
So hat der Bochumer Datenrettungsspezialist Kuert seine Reinraumkapazitäten unlängst erweitert. »Sollten im kommenden Frühling die Flüsse über die Ufer treten und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachen, stehen wir auf jeden Fall bereit, Daten von beschädigten Datenträgern wiederherzustellen«, so Fischer.
Ähnlich wie bei der Chipherstellung oder im Operationssaal eines Krankenhauses versuchen Spezialisten, in steriler Umgebung Daten von beschädigten Festplatten, Flash-Karten, Tapes, USB-Speichern oder anderen Datenträgern wiederherzustellen. In 80 Prozent aller Fälle, so Fischer, habe man Erfolg. Eine Analyse eingeschickter Datenträger nimmt Kuert ab 13 Euro vor.
Wobei »eingeschickt« möglicherweise schon ein gravierender Fehler wäre. Denn jedes eigenmächtige Bewegen der beschäftigten Datenträger könnte den Schaden noch verschlimmern und die Daten endgültig zerstören. Deshalb hat Kuert einen Außendienst auf die Beine gestellt, der im Notfall 24 Stunden am Tag für Einsätze bereit steht.