Zum Erfolg verdammt
Die Branche boomt, sagt die Auma. Das ist der Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft.
So konnte ich in einer Mitteilung eben dieser Auma lesen, dass im vergangenen Jahr die 161 überregionalen internationalen Messen in Deutschland erstmals wieder im Besucherplus lagen. Immerhin liegen vier der fünf größten Messegelände der Welt in Deutschland. Und es wird noch weiter gebaut. Der Ruf, Deutschland sei Messeweltmeister, scheint noch nicht verflogen zu sein.
Und doch wird gekämpft, um jeden Quadratmeter verkaufter Ausstellungsfläche, um jeden noch so kleinen Aussteller und nicht zuletzt um jeden Besucher. Dabei sagen vor allem die B-to-B orientierten Veranstalter, Qualität komme vor Quantität. So auch bei der Systems, die in wenigen Tagen ihre Tore öffnet. Dieses Mal um einen Tag kürzer, wie bereits die CeBIT. Auf Spannung getrimmt durch vier Trendthemen, neben vielen Areas und einem großen Kongressangebot. Die Systems, einst der ITK-Event im Herbst, ist kurz nach der Jahrtausendwende eingebrochen, tiefer geht es fast nicht mehr. Selbst in der Chefetage der Messe München hat man sich zumindest schon einmal mental auf die Grabgesänge für die Systems eingestellt.
Die Mühlen mahlen langsam, aber beständig bei den Messeveranstaltern. Auf dem langen Marsch durch die Institution haben die Münchener seit 2005 kräftig am Konzept der Systems gearbeitet. Vom Fauxpas im vergangenen Jahr einmal abgesehen, als parallel zur Systems noch zwei branchenfremde Messen durchgeführt worden sind und das organisatorische Chaos für viel Ärger sorgte, scheint der ITK-Event seine Position gefunden zu haben. Ob dies genügt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Denn an einem kommt auch die Systems nicht vorbei: Sie ist zum Erfolg verdammt.
Details zu Konzept und Themenschwerpunkten der Messe lesen Sie in unserem Thema der Woche.
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter