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Autodesk erneuert Produktpalette

Autodesk erneuert Produktpalette. Mit einer Rundumerneuerung aller Applikationen untermauert Autodesk seine herausgehobene Position im CAD-Bereich.

Autor:Werner Fritsch • 31.3.2005 • ca. 2:15 Min

Mit Autocad Mechanical 2006 lassen sich dreidimensionale Bauteile aus Autodesk Inventor über eine assoziative Kopplung dokumentieren und bemaßen. Foto: Autodesk

Autodesk erneuert Produktpalette

Der kalifornische Softwarehersteller Autodesk bietet ab sofort für alle seine Produkte ? immerhin mehr als 25 Applikationen ? auf einen Schlag neue Versionen an. Konstrukteure sollen damit produktiver arbeiten und mittelständische Unternehmen dadurch Ideen schneller umsetzen können. Der Erfolg gibt dem Hersteller Recht: Der Umsatz hat im abgelaufenen Geschäftsjahr um 30 Prozent zugelegt und die Schallmauer von einer Milliarde Dollar durchbrochen, der Gewinn stieg auf 222 Millionen Dollar und hat sich fast verdoppelt.
Neben der Basissoftware Autocad sind Produkte für spezielle Bereiche wie Fertigung oder Bauwesen im Portfolio. Zu den Applikationen gehören etwa Civil 3D 2006 für Planungs- oder Konstruktionsaufgaben im Tiefbau, Architectural Desktop und Revit für Architekten und Ingenieure in Bauprojekten, sowie Inventor 10, eine 3D-Design-Software mit automatischer Auslegung von Konstruktionselementen. Die Mechanik-Division ist nach Aussage des Herstellers sein am stärksten wachsender Bereich, seine entsprechende 3D-Software das in diesem Segment am häufigsten verkaufte Produkt. Ein Basisprodukt ist Autocad Mechanical. Ergänzende Programme gibt es, um Zeichnungen zu verwalten und die Zusammenarbeit zu unterstützen. Künftig will Autodesk seine Applikationen jedes Jahr in neuen Versionen auf den Markt bringen.

2D BLEIBT WICHTIG
Zwar geht der Trend zu 3D und die Anwender steigen zunehmend um, doch in etlichen Gebieten reicht weiterhin 2D. Gegenwärtig verbringen Autodesk-Kunden einer Umfrage zufolge sogar noch rund 80 Prozent ihrer Zeit mit zweidimensionalen Arbeiten. Dem trägt Autocad 2006 Rechnung, das nunmehr zwanzigste Release der Software, die sowohl zwei- als auch dreidimensionale Zeichnungen erlaubt. Bei 2D-Konstruktionen gestatten es jetzt Werkzeuge, dynamische Blöcke aus bestehenden Blockbibliotheken zu erstellen und Varianten eines Bauteils schneller zu entwerfen. Neue Funktionen für das Zeichnen und das Einfügen von Beschriftungen sollen zeitaufwändige Schritte ersparen. Befehle können jetzt direkt am Grafik-Cursor eingegeben und angezeigt werden, so dass die Aufmerksamkeit bei der Konstruktionszeichnung bleiben kann. Ein neuer Assistent extrahiert Daten automatisch aus Blöcken und präsentiert sie in Tabellen. Auf dieser Grundlage lassen sich Teilelisten erstellen und Auswertungen durchführen. Die abgespeckte Version Autocad LT 2006 bietet viele Funktionen des Flaggschiff-Produkts, aber zum Beispiel keine Visualisierungsfunktionen.
Workflows bei der Zusammenarbeit in und zwischen Unternehmen soll ein Software-Produkt namens Buzzsaw organisieren helfen. Projektbeteiligte an verschiedenen Standorten können CAD-Informationen in dem Format DWF austauschen. Dateien dieser Art sind zehnmal kleiner als solche im Format DWG. Im Zuge des umfassenden Produkt-Updates wurden Anzeige- und Druckmöglichkeiten des DWF Viewer verbessert. So unterstützen nun fast alle Konstruktionsanwendungen des Herstellers auch 3D-Objekte. Der DWF Composer enthält zusätzliche Überprüfungs- und Freigabefunktionen.

REDUZIERTES PLM
Das Trendthema Product Lifecycle Management (PLM) will sich Autodesk nicht entgehen lassen. Eine reduzierte und kostengünstige Fassung von PLM, die sich auf Konstruktionsdaten und
-abteilungen konzentriert, soll die mittelständischen Anwender auf den Geschmack bringen: mit der Basissoftware Vault und einigen ergänzenden Produkten. Um sein Angebot zu erweitern, hat Autodesk gerade für 13 Millionen Euro den Karlsfelder PLM-Spezialisten Compass übernommen, eine Tochter der Firma Mensch und Maschine. PLM will eigentlich alle Produktdaten über den kompletten Lebenszyklus eines Produkts erfassen und verwalten und eine Brücke schlagen zwischen technischer und kaufmännischer IT, also zwischen CAD und ERP. Umfassende Lösungen sind jedoch aufwändig und kostspielig und werden vorwiegend von größeren Unternehmen ins Auge gefasst.