Talsohle durchschritten
Talsohle durchschritten. Es geht wieder aufwärts in der Informationswirtschaft. So das Fazit des BITKOM, Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien, anlässlich der Cebit. Gleichzeitig bemängelte der Verband neue gesetzgeberische Hemmnisse für die Industrie.
Talsohle durchschritten
Der ITK Markt wird, so Willi Berchtold, Präsident des Bitkom, im Jahr 2005 voraussichtlich um rund 3,4 Prozent wachsen. Das könne bis zu 10000 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten. Im Jahr 2004 waren es 2,6 Prozent Wachstum, der Umsatz lag bei 130,8 Milliarden Euro.
Besonders stark, nämlich um 5,5 Prozent, soll 2005 der Softwaremarkt zulegen, bei IT Services, wird die Marke von plus 4,4 Prozent angepeilt. TK Dienste tragen 3,2 Prozent bei. Besonders UMTS gewinnt deutlich an Boden, hier prognostiziert der Bitkom eine Verzehnfachung der Nutzerzahlen auf 2,5 Millionen. Wichtige Impulse gehen auch von der Konsumelektronik aus, besonders von Flachbildschirmen und Projektionsgeräten (plus 29,9 Prozent) und Digitalkameras (plus 19,5 Prozent).
Bis zu eine Milliarde Euro kostet laut Bitkom neue Gesetzgebung die ITK-Industrie. Dazu gehören Urheberrechtsabgaben auf Geräte, die sich für die Vervielfältigung digitaler Inhalte eignen (400 Millionen Euro), auf bis zu zehn Jahre verlängerte Abschreibungsfristen für betrieblich genutzte Software (300 Millionen Euro), Rundfunkgebühren für PCs und internettaugliche Handies (180 Millionen Euro) und neue Anforderungen an Telekommunikationsprovider (500 Millionen Euro), deren Sinn zumindest nach Meinung des Bitkom zweifelhaft ist. Das Geld fehle für Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätze, kritisierte die Organisation.
Nach Meinung des Bitkom soll sich der Staat in Bezug auf die IT auf Bildung und Großprojekte wie Gesundheitskarte, das Satellitensystem Galileo oder den biometrischen Personalausweis konzentrieren.
Zwar sehen weniger Bitkom-Mitglieder als bisher in der Politik ein Markthindernis: im Dezember 2004 waren es nur noch 53,8 Prozent gegenüber 64,6 Prozent im Juni des vergangenen Jahres. Das könnte man als Zeichen dafür interpretieren, dass die Maßnahmen der Regierung wirken oder zumindest von der Industrie positiv wahrgenommen werden. Dennoch steht die Politik wie bisher auf Platz 1 der Hemmnisse, gefolgt von der dünnen Binnennachfrage (36,2 Prozent).