Interview mit Object First

Unveränderliche Sicherungslösungen als fehlendes Puzzleteil

16. Juli 2024, 14:00 Uhr | Interview: Diana Künstler
© Duncan Andison – stock.adobe.com

Cyberkriminelle wissen, dass Backups für die Wiederherstellung von Daten entscheidend sind. Aus diesem Grund zielen 93 Prozent der Ransomware-Angriffe auf Backup-Repositories ab: Unveränderliche oder sogenannte Immutable Backups können hier Abhilfe schaffen. Im Interview mit Object First.

Andy French, Object First
Ein Interview mit Andy French, Business Development Manager DACH bei Object First
© Object First

connect professional: Wie stellt sich derzeit die Bedrohungslage durch Ransomware für Unternehmen dar?

Andy French: Die aktuelle Bedrohung durch Ransomware nimmt weiter zu. Trotz aller Bemühungen, Cyberkriminelle zu stoppen und abzuschrecken, wuchs das Ransomware-Geschäft im Jahr 2023 noch: Angreifer nahmen insgesamt mehr als 1 Milliarde US-Dollar1 an Erpressungsgeldern von ihren Opfern ein, mit einem Angriff alle elf Sekunden2.

Cyberkriminelle haben es inzwischen auf Unternehmen aller Größenordnungen abgesehen. Sie nutzen dabei Schwachstellen aus – wie mangelnde Schulungen zum Sicherheitsbewusstsein, unzureichende Cybersicherheitslösungen oder veraltete Software. Mit dem Potenzial, hohe Gewinne zu erzielen, und einer immer niedrigeren Einstiegsschwelle aufgrund neuer Technologien werden Ransomware-Angriffe immer häufiger und auch verheerender.

connect professional: Inwiefern nimmt Ransomware auch Backups in Visier?

French: Cyberkriminelle wissen, dass Backups für die Wiederherstellung von Daten entscheidend sind. Aus diesem Grund zielen 93 Prozent der Ransomware-Angriffe auf Backup-Repositories3 ab: Die Kriminellen nehmen diese ins Visier, um die Auswirkungen ihres Angriffs zu maximieren und Unternehmen zur Zahlung des Lösegelds zu zwingen.

Fortgeschrittene Angreifer und Ransomware-Banden können gezielt Backup-Systeme ausfindig machen und kompromittieren und so sensible Daten löschen, stehlen oder für Lösegeld zurückhalten. Um dieses Risiko abzuwenden, sollten Unternehmen in unveränderliche Backup-Speicherlösungen investieren und diese einsetzen.

connect professional: Wie können Backup-Lösungen vor diesem Hintergrund Unternehmen dabei helfen, sich adäquat gegen Ransomware zu schützen? 

French: Unveränderliche Sicherungs- und Speicherlösungen sind das fehlende Puzzlestück in der Cybersicherheitsstrategie vieler Unternehmen. Unveränderliche oder so genannte Immutable Backups erstellen eine sichere Datenkopie, die nicht verändert, aktualisiert oder zerstört werden kann. Die Object First-Lösung zum Beispiel verwendet den „S3 Object Lock“-Mechanismus, der unbeabsichtigte oder absichtliche Änderungen für einen bestimmten Zeitraum verhindert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Backups bilden unveränderliche Backups so einen eisernen Schutzschild für die Daten.

connect professional: Wie können solche unveränderlichen Speicherlösungen bei der Implementierung von Zero-Trust-Sicherheitsprinzipien helfen?

French: Zero-Trust-Modelle erzwingen Authentifizierung in kurzen Zeitintervallen sowie eine Authentifizierung mit den geringsten Rechten (Least Privilege) für jeden Nutzer innerhalb und außerhalb einer Organisation. Angesichts der Zunahme immer raffinierterer Ransomware-Angriffe müssen Unternehmen inzwischen jede Person als potenzielle Bedrohung betrachten und dem Mantra folgen: nichts annehmen, alles überprüfen.

In Verbindung mit der Unveränderlichkeit kann die Zero-Trust-Sicherheit dazu beitragen, dass die Daten fest verankert sind und weder bekannte noch unbekannte Akteure darauf zugreifen können.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Expansionspläne und Channel-Strategie

connect professional: Die Wurzeln des Unternehmens liegen in den USA. Nun will Object First im DACH-Raum expandieren. Welche Pläne verfolgen Sie dort genau?

French: Die DACH-Region bietet viele Chancen für Object First, die wir gerne ergreifen wollen. Wir haben spannende Pläne, die wir in naher Zukunft bekannt geben werden.

connect professional: Wie ist Object Firsts Go-to-Market-Ansatz generell – und vor allem mit Blick auf die Expansionspläne?

French: Wir sind ein hundertprozentiges Channel-Unternehmen. Wir arbeiten mit Resellern zusammen, um deren Veeam-Kunden zu unterstützen und sicherzustellen, dass diese Zugang zu sicheren, einfachen und leistungsstarken unveränderlichen Backup-Storage-Lösungen haben, die speziell für Veeam-Software entwickelt wurden.

Was unsere Expansionspläne betrifft, so wachsen wir in ganz Europa und haben kürzlich Partnerschaften mit Distributoren und Resellern in Großbritannien, den Niederlanden und den nordischen Ländern geschlossen. Wir arbeiten mit einer Vielzahl von Unternehmen zusammen: Was uns wirklich wichtig ist, ist, dass sie unser Ethos teilen, den besten Speicher für Veeam bereitzustellen.

connect professional: Wie unterstützen Sie die Händler im Detail? Oder anders gefragt: Welcher Mehrwert ergibt sich für Händler bei der Zusammenarbeit mit Object First?

French: Als Channel-Unternehmen wissen wir, wie wichtig Partnerschaften sind. Wir setzen alles daran, unseren Vertriebspartnern die Unterstützung und Ressourcen zu bieten, die sie für ihren Erfolg brauchen.

Unser kürzlich erweitertes Partnerprogramm bietet Tools, die für Partner und auch für deren Kunden einen echten Mehrwert darstellen. Zum Beispiel fördern wir unsere Partner durch Vertriebs- und technische Unterstützung und geben ihnen kontinuierliche Innovationen bei unveränderlichen Speicherlösungen an die Hand.

Über die Gold- und Platin-Stufen unseres Partnerprogramms bieten wir zudem Marketing Development Funds (MDFs) an, die es Partnern ermöglichen, gemeinsam mit uns zu investieren und neue Chancen unter ihren Veeam-Kunden und Interessenten zu generieren. Außerdem bieten wir weitere Anreize, um den Erfolg unserer Partner zu belohnen, einschließlich der Registrierung von Geschäftsabschlüssen. Partner werden mit Rabatten für die Vermittlung potenzieller Kunden belohnt. Die Initiative soll zusätzlichen Margenschutz und Profitabilität bieten und die Kundenbeziehungen weiter stärken.

1 https://www.infosecurity-magazine.com/news/ransomware-payments-1bn/
'
2 https://www.veeam.com/resources/wp-data-protection-trends-report-2023.html
3 https://www.veeam.com/resources/wp-data-protection-trends-report-2023.html

Über Object First

Die Wurzeln des Unternehmens

Ratmir Timashev und Andrei Baronov, die ursprünglichen Gründer von Veeam, lancierten Ootbi im Jahr 2023, um lokale (On-Premises) Objektspeicher-Backups für Veeam-Workloads bereitzustellen.

Zielgruppe(n) & Märkte

Object First's „Ootbi“ (Out-of-the-Box Immutability) ist eine unveränderliche Backup-Speicherlösung, die speziell für Veeam-Software entwickelt wurde. Kunden kommen in der Regel aus dem KMU-Bereich, aber auch viele Organisationen im öffentlichen Sektor haben Ootbi als Teil ihrer Infrastruktur implementiert. Mit dem neu angekündigten 192-TB-Knoten in Kombination mit den neuesten Änderungen in Veeams Object-Storage-Management-Funktionen unterstützt Ootbi jetzt bis zu 192 TB auf einem einzelnen Knoten, was bis zu 768 TB nutzbaren, unveränderlichen Backup-Speicher pro Cluster freisetzt.

USPs

Ootbi ist die einzige Backup-Appliance, die speziell für die Unterstützung von Veeam entwickelt wurde. Dieser Fokus hat laut Anbieter einige Vorteile:

  • Das Angebot hebt sich dadurch hervor, dass es den neuesten Best Practices für Zero Trust Data Resilience entspricht. Zusätzlich zur Trennung von Backup-Software und Storage-Ebene wird das Gerät mit einem vorgehärteten Linux-Betriebssystem, ohne Root-Zugriff und ohne Governance-Modus ausgeliefert. Updates werden direkt von den sicheren Servern von Object First geliefert und mit einem Klick installiert.
  • Weil Object First die Standardeinstellungen von Veeam verwendet, ist Ootbi auch einfach zu implementieren und zu skalieren. Die Implementierung dauert nur 15 Minuten und erfordert keine vorherigen Sicherheits- oder Linux-Kenntnisse.
  • Ootbi ist einzigartig, weil es alle Funktionen der Smart Object Storage API nutzt, die seit Anfang 2023 in Veeam Backup and Replication (VBR) integriert ist. Dadurch kann VBR direkt mit Ootbi-Repositories kommunizieren, was eine Datenaufnahmegeschwindigkeit von bis zu 4 GB/s auf einem Vier-Knoten-Cluster und die sofortige Wiederherstellung von bis zu 20 virtuellen Maschinen pro Knoten ermöglicht.

Mitarbeiter & Standorte

Hauptsitz in Massachusetts, USA

„Um unsere Expansion und Innovation voranzutreiben, haben wir unser Team sehr schnell vergrößert – im letzten Jahr um 64 Prozent. Wir konzentrieren uns darauf, neue Mitarbeiter einzustellen, die sich für ein hervorragendes Kunden- und Partnererlebnis und technologische Innovationen einsetzen“, sagt Andy French.

Technologie- & Vertriebspartner

Zu den unterzeichneten Partnern in Europa gehören Copaco, Pedab, V-Valley und Exertis. In Kürze wird Object First weitere Vertriebspartner in der DACH-Region bekannt geben.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu Veeam Software

Weitere Artikel zu VEEAM Software

Weitere Artikel zu Security-Service-Provider

Weitere Artikel zu Safety und Security

Weitere Artikel zu Cyber-Security

Weitere Artikel zu Industrial-/OT-Security

Weitere Artikel zu Security-Hardware

Weitere Artikel zu Security-Software

Weitere Artikel zu Cyber-Security-Lösungen

Weitere Artikel zu Managed Security

Weitere Artikel zu Security-Management

Weitere Artikel zu Security-Services

Weitere Artikel zu Cybersecurity/Cybersicherheit

Weitere Artikel zu IoT-Security

Weitere Artikel zu Mobile Security

Weitere Artikel zu Backup und Archivierung

Weitere Artikel zu Backup

Weitere Artikel zu Cloud Backup

Matchmaker+