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IT-Gefahren an der Ladentheke

Schutzmaßnahmen

Axel Pomper, funkschau (Quelle: Palo Alto Networks) • 23.11.2015 • ca. 1:30 Min

Angriffe auf PoS-Geräte treten seit vielen Jahren auf und es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass sie in naher Zukunft gestoppt werden könnten. Die weltweite Verbreitung des Chip-und-PIN-Verfahrens wird zumindest herkömmliche Angriffe gegen PoS-Geräte eindämmen. Dies hat sich in Europa, wo der bargeldlose Zahlungsverkehr mit EMV-Technologie (Europay-International, Mastercard und Visa) verbreitet ist, bestätigt. In diesem Fall ändern Angreifer ihre Taktik. Anstatt PoS-Geräten wenden sie sich gezielt E-Commerce-Websites zu, stehlen Datenbanken von den Web-Servern und sammeln Kartendaten.

„Im Allgemeinen unterscheiden sich die Intrusionstechniken, die auf PoS-Geräte abzielen, nicht erheblich von den Methoden, die sich gegen andere Geräte mit Internet- oder Netzwerkanbindung richten. Der wesentliche Unterschied liegt in der Nutzlast, die heutzutage in der Regel ein Keylogger oder viel häufiger ein Memory-Scraper ist“, erklärt Thorsten Hennning, Senior Systems Engineering Manager Central & Eastern Europe bei Palo Alto Networks. „Diese Nutzlasten oder Malware-Familien wurden im Laufe der Zeit stark automatisiert. Die Automatisierung ermöglicht es Angreifern, Hunderte oder Tausende von Geräten gleichzeitig zu infizieren und Änderungen per Mausklick vorzunehmen.“

Zur Absicherung von PoS-Geräten empfiehlt Palo Alto Networks den Einzelhändlern, einige notwendige Vorkehrungen zu treffen, speziell um den Diebstahl von Kartendaten zu verhindern. Diese Schutzmaßnahmen umfassen unter anderem:

  • Stellen Sie sicher, dass die PoS-Geräte nicht direkt mit dem Internet verbunden sind. Falls erforderlich, sollten angemessene Kontrollen aktiviert sein, um nur Verbindungen zu bestimmten Hosts über vorgegebene Netzwerkprotokolle zu ermöglichen.
  • Web-Browsing sollte auf PoS-Geräten, wenn möglich, vollständig deaktiviert sein. Falls dies nicht möglich ist, sollten Steuerelemente aktiviert werden, die sich auf bestimmte Websites beschränken.
  • Verhindern Sie, dass unbefugte Benutzer mit Process-Whitelisting ausführbare Dateien auf PoS-Geräten installieren oder ausführen.
  • Installieren Sie Sicherheitssoftware wie Virenschutz auf den PoS-Geräten.
  • Aktualisieren Sie alle erforderlichen Betriebssystem-Patches.
  • Implementieren Sie Netzwerksegmentierung zwischen PoS-Geräten und anderer Unternehmensinfrastruktur.
  • Implementieren Sie eine deutlich sichtbare Versiegelung des Terminals gegen Manipulation vor Ort
  • Stellen Sie sicher, dass alle Remote-Access-Anwendungen wie "RDP", "VNC", "LogMeIn" etc. mit einzigartigen Benutzernamen und Passwörtern konfiguriert wurden, mit aktuellen Patches versehen sind und wenn möglich mit Zwei-Faktor-Authentifizierung konfiguriert sind.
  • Sorgen Sie für eine vollständige Erfassung von Host- und Netzwerk-basierten Ereignissen.

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