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IFA 2011

Connected-TVs – der Trend 2011

Autor:Claudia Rayling • 23.8.2011 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. Zeitenwende im Markt für Unterhaltungselektronik
  2. Connected-TVs – der Trend 2011

Einen Boom erleben derzeit die internetfähigen TV-Geräte, so genannte Connected-TVs. Obwohl sie erst Ende 2008 auf den Markt kamen, ist mittlerweile jeder dritte verkaufte Fernseher internetfähig. Laut Angaben des Bitkom soll der Umsatz in diesem Segment 2011 um ein Viertel auf 3 Milliarden Euro steigen, der Absatz gar um 60 Prozent auf 3,5 Millionen Geräte. Mit Fernsehern ohne Internet-Anschluss würden derweil nur noch 2,7 Milliarden Euro umgesetzt.

Ein Vorteil der internetfähigen Geräte: Bislang waren die Funktionen von Fernsehern und Receivern unveränderlich beim Kauf festgelegt, heute können ihre Funktionen dank Apps und Updates vom Verbraucher nachgerüstet werden. Für jeden zweiten Verbraucher ist ein Internetanschluss beim TV-Erwerb mittlerweile kaufentscheidend. Ähnlich viele legen auf einen USB-Anschluss großen Wert. Das ergab eine aktuelle Verbraucherumfrage im Auftrag des Bitkom. Mit dem Trend zu Connected TV ändert sich auch der Fernsehkonsum: Es wird mehr online TV gesehen. Laut Umfrage schaut heute schon fast jeder Dritte gelegentlich Fernsehen auf seinem PC oder Laptop, jeder neunte auf seinem Handy oder Tablet-PC.

Allerdings drückt der scharfe Preisdruck bei TV-Geräten insgesamt auf den CE-Markt. Fernseher stehen beinahe für die Hälfte des Gesamtmarktes. Zwar soll der TV-Absatz 2011 um 3,7 Prozent auf 9,4 Millionen Geräte steigen. Das wären rund 350.000 Geräte mehr als im Rekordjahr 2010. Allerdings würden die Verbrauchen in diesem Jahr im Schnitt nur noch 609 Euro für ihren Flachbildfernseher zahlen, knapp 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Hauptgrund sind dem Bitkom zufolge Preiskämpfe im Handel. Das Volumen des Marktes für TV-Geräte sinkt demnach trotz Mengenwachstums um 6,3 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Daher wird sich das Volumen des deutschen CE-Marktes in diesem Jahr voraussichtlich auf 12,3 Milliarden Euro belaufen, ein Rückgang von 5,3 Prozent gegenüber 2010.

Durchgesetzt habe sich in Deutschland der DVD-Nachfolger Blu-ray. Die Nachfrage wird getrieben durch den Wunsch nach Full-HD und 3D- Wiedergabe. Der Markt wächst hier laut Bitkom um 45 Prozent auf 270 Millionen Euro. Der Preisabstand zwischen Blue-ray- und DVD-Playern ist geschrumpft: Blue-ray-Player kosten 2011 im Schnitt 160 Euro, DVD-Spieler 100 Euro.

Trotz Handykameras bleibe der Markt für digitale Fotoapparate stabil bei 1,8 Milliarden Euro. Verbraucher investieren in hohe Bildqualität. So erklärt sich auch der starke Trend zu Kompaktkameras mit Wechseloptik.

Haupter: „Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik schrumpft zwar in diesem Jahr, er entwickelt sich jedoch besser als der EU-Markt.“

Zur Methodik: Die Marktzahlen stammen vom European Information Technology Observatory (www.eito.com). EITO liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO ist ein Projekt der Bitkom Research und arbeitet mit den Marktforschungsinstituten IDATE, IDC und GfK zusammen. Die repräsentative Verbraucherumfrage hat das Institut Aris im Bitkom-Auftrag durchgeführt, befragt wurden im Mai 1.003 Deutsche ab 14 Jahren.