Datacenter Trends

Ausblick Datenzentrum

6. Dezember 2012, 8:31 Uhr | Ashley Davis, MSc C Eng FIET, in Kooperation mit dem Beratungshaus Broadgroup

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Speichernachfrage enorm

2011 verkündete das Marktforschungsunternehmen IDC, die weltweite digitale Datenmenge habe ein Zettabyte (eine Billion Gigabytes) überstiegen. In seiner „2011 Digital Universe“-Studie erklärte IDC, das digitale Universum verdoppele sich jedes Jahr, und das Datenwachstum nehme schneller zu als die vorhandene Speicherkapazität. 2011 habe eine starke Verschiebung von physischen zu virtuellen Servern, die viel mehr Daten speichern können, stattgefunden, und, so IDC, bis 2015 würden zehn Prozent dieser Daten in der Cloud gehostet.

Unternehmen sehen bei ihrem Speichermedienbedarf eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von über 50 bis 60 Prozent. Dieser Anstieg des Internetdatenvolumens hat zu einer starken Nachfrage nach zusätzlicher Speicherkapazität geführt und ist die wesentlichste Herausforderung im Datacenter-Markt: Er treibt die Infrastrukturverzweigung weiter an, trotz gleichzeitiger Bemühungen, die physische Rechenzentrumsstruktur zu konsolidieren.

Die Nachfrage nach zusätzlicher Speicherkapazität verschiebt sich zum Internet. Die Kosten pro Gigabyte sind dabei gesunken, wenngleich Preis und Leistung wichtige Kriterien bleiben. Es ist anzunehmen, dass Leistung, Preis und Energieeffizienzanforderungen für verbesserte Speichereffizienz und Backup-Lösungen die Nachfrage nach Solid-State-Drives (SSDs) und Speichermanagement-Software ankurbeln werden. In relativ kurzer Zeit ist SSD-Speicherung eine attraktive Alternative für die Speicheranwendungen in Unternehmen geworden. Sie ist magnetischen Medien weit überlegen, verbraucht deutlich weniger Strom und erzeugt wenig Wärme. Die Solid-State-Speicherung ist jedoch erheblich teurer als rotierende Datenträger, so dass bei der Implementierung auf Kostenwirksamkeit geachtet werden muss.

Die Auswahlkriterien für Datenträger sind Preis, Energieverbrauch und Leistung. SSD trägt zur Beschleunigung der Schreib-Lesegeschwindigkeit bei (Beispiel: HDD verbraucht 40 Watt für 120 Input/Output-Operationen pro Sekunde, bei SSD sind es 3 Watt für 5000 IOPS), was helfen wird, I/O-Engpässe bei Virtualisierung und Cloud-Computing zu überwinden.

Die SSD-Nachfrage wird in den kommenden zwei Jahren steigen, doch Investitionen in neue Speicherplattformen sind kostspielig. Unternehmen müssen eine konservative Kapazitätsplanung für neue Datenträger verfolgen, sich durch Schwellenwertüberwachung über unerwartete Spitzen im Speicherkapazitätsbedarf informiert halten und ihre Kapazität entsprechend planen.

Die Anschaffung von Cloud-Ressourcen wird an die Stelle der momentanen drei- bis fünfjährigen Beschaffungszyklen treten, aber die Notwendigkeit von neuen Speichertechnologien, die zunehmende Mengen von Daten aufnehmen und dabei ihre Speichereffizienz wahren können, bleibt weiterhin gegeben und ist sogar eine Voraussetzung für eine kohärente Cloud-Strategie.

Bis 2020 könnten ganze 15 Prozent der Daten im digitalen Universum Teil eines Cloud-Service sein - erstellt in der Cloud, übermittelt an die Cloud, gespeichert oder manipuliert in der Cloud. Serviceleistungen wie E-Mails oder Gemeinschaftsforen werden durch die Cloud erfolgen.

Die Kluft zwischen der Menge der erstellten Daten und dem zur Verfügung stehenden Speicherplatz vergrößert sich. In den letzten drei Jahren konnten bezüglich der Speichereffizienz keine wesentlichen Fortschritte erzielt werden. Der zunehmende Druck auf IT-Abteilungen, für eine gute Rentabilität ihrer Investitionen zu sorgen, bedeutet, dass Speicherlösungen wie Speicher-Virtualisierung, Dynamic- oder Thin-Provisioning, Tiering und Archivierung an Popularität gewinnen und die Speicherung auf Unternehmensebene skaliert werden muss. Das dynamische Datenwachstum und die Notwendigkeit zur Leistungsmaximierung der Anwendungen in der virtuellen Umgebung erfordern eine effiziente Speicherstrategie und bilden einen wesentlichen Anstoß zur Footprint-Konsolidierung durch Verdichtung der Datenträger, wobei der Energieverbrauch auf dem gegenwärtigen Niveau bleibt.

Die insgesamt steigenden Storage-Kosten bedeuten, dass die Speicherinfrastruktur besser gemanagt und I/O-Engpässe in Cloud-Computing-Umgebungen überwunden werden müssen. Mit zunehmender Speichernachfrage werden Anbieter Speichersoftware-Lösungen zur Verbesserung der Effizienz der Speicherinfrastruktur bereitstellen. Solid-State-Laufwerken wird ein höherer Stellenwert zukommen, da sie zur Effizienz der Cloud-Computing- und Virtualisierungsarchitekturen beitragen. Verbesserte Speichereffizienz und Backup-Lösungen werden die Nachfrage nach SSD ankurbeln.

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