Supercomputer mit AMD- und Nvidia-Chips

In ehemaliger Mine: HPE rüstet KI-Rechner in Norwegen aus

20. Juni 2025, 9:53 Uhr | Jörg Schröper
© Sigma2

Olivia, Norwegens leistungsstärkster Supercomputer, soll für einen bedeutenden Fortschritt in der norwegischen Forschung in verschiedenen Bereichen sorgen. Dazu zählen zum Beispiel Klima, Gesundheit, Ozeane und Künstliche Intelligenz (KI).

Norwegens leistungsstärkster Supercomputer aller Zeiten wurde diese Woche tief im Inneren des Berges in den Lefdal Mine Data Centers eingeweiht. Der Name Olivia ist eine Hommage an das Mineral Olivin, das früher aus der Mine gewonnen wurde, die heute in ein hochmodernes und hochsicheres Rechenzentrum umgewandelt wurde.

Der Tag markiere den Beginn einer neuen Ära für Forschung und künstliche Intelligenz in Norwegen, heißt es seitens der Beteiligten. Mit Olivia erhielten norwegische Forscher die Möglichkeit, Berechnungen durchzuführen, die bisher unerreichbar waren. Nun habe die norwegische Forschungsgemeinschaft Zugang zu den Werkzeugen, die sie benötigt, um mit einem sich schnell entwickelnden Gebiet Schritt zu halten.

Olivia ist mit 64.512 CPU-Kernen und 304 besonders leistungsfähiger GPUs ausgestattet. Diese GPUs bieten nicht nur eine hohe Rechenkapazität, sondern unterstützen auch eine breite Palette von Software und Programmiersprachen, die für die datengesteuerte Forschung von entscheidender Bedeutung sind. Das mache sie für Forschende, insbesondere im Bereich der KI, besonders attraktiv.

Eine der spannendsten Anwendungen von Olivia wird die Entwicklung und das Training fortgeschrittener Sprachmodelle für Norwegisch, Sámi und andere europäische Sprachen sein. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass kleinere Sprachen und Kulturen bei der globalen Entwicklung der künstlichen Intelligenz nicht übersehen werden. Derzeit wird das Feld von großen Sprachen und Kulturen sowie einigen kommerziellen Akteuren in China und den Vereinigten Staaten dominiert.

„Olivia stellt uns die Rechenleistung zur Verfügung, die wir benötigen, um die nächste Generation von Sprachmodellen für Norwegisch zu entwickeln. Diese Modelle können für alles verwendet werden, von einem verbesserten Sprachunterricht bis hin zu fortschrittlichen KI-Lösungen in der öffentlichen Verwaltung und im Unternehmenssektor. Es ist eine wichtige Investition, um die Sprachen Norwegens zu erhalten und zu stärken und unsere einzigartige Kultur im digitalen Zeitalter zu unterstützen“, sagte Svein Arne Brygfjeld, Senior Advisor an der Norwegischen Nationalbibliothek. Brygfjeld betonte auch, wie wichtig es ist, Sprachforschern Zugang zu leistungsstarken Ressourcen wie Olivia zu verschaffen.

Olivia wird von Hewlett-Packard Norway AS (HPE) geliefert und basiert auf dem HPE Cray Supercomputing EX System. Die Technik ermögliche eine zukünftige Erweiterung, was bedeutet, dass Olivia leicht aufgerüstet werden kann, um der steigenden Nachfrage nach Rechenleistung gerecht zu werden.

„Wir sind unglaublich stolz darauf, Olivia nach Norwegen zu liefern. Dieses Projekt zeigt, wie modernste Technologie dazu beitragen kann, drängende globale Herausforderungen zu lösen und die wissenschaftliche Entwicklung in Europa zu unterstützen. Wir freuen uns auf die bahnbrechenden Ergebnisse, die norwegische Forscher mit Olivia erzielen werden“, sagte Kristin Ottestad, Sales Director bei Hewlett-Packard Norway AS.

Olivia ist in den Lefdal Mine Data Centers installiert, die sich 60 Meter unter der Erde und 700 Meter im Inneren eines Berges in einer stillgelegten Olivinmine an der norwegischen Westküste befinden. Diese Anlage wird mit erneuerbarer Energie betrieben und verfügt über eine der nachhaltigsten Kühllösungen für energieintensive Computersysteme in Europa. Das Rechenzentrum leiste auch einen Beitrag zur lokalen Beschäftigung in der Region und zeige, wie sich fortschrittliche Technik mit Nachhaltigkeit und regionaler Wertschöpfung kombinieren lassen.

Ausgewählte Pilotprojekte laufen bereits, um Olivia zu testen. Der Supercomputer wird im Herbst für reguläre Forschungsprojekte geöffnet, wobei in Kürze ein Aufruf zur Einreichung von Zugangsanträgen veröffentlicht werden soll. Die Bewerbungen werden auf der Grundlage der wissenschaftlichen Qualität bewertet.

Die technischen Daten von Olivia:

  • System: HPE Cray Supercomputing EX
  • CPUs: 252 Nodes, jeweils mit zwei AMD Epyc Turin CPUs (insgesamt 64.512 Kerne)
  • GPUs: 76 Knoten mit NVIDIA Grace Hopper Superchip (insgesamt 304 GPUs)
  • Verbindung: HPE Slingshot
  • Speicherkapazität: 5,3 Petabyte
     

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