Die angespannte Lage bei Intel hat erneut Gerüchte über eine anstehende Übernahme befeuert. Medienberichten zufolge sind die Konkurrenten Broadcom und TSMC an Teilbereichen interessiert. Wird der Chipriese filetiert?
Intels einst dominante Stellung im Chip-Markt ist schwer angeschlagen. Bei Design und Fertigungstechnik sind Konkurrenten wie Qualcomm, AMD und TSMC vorbeigezogen. Das Zukunftsthema KI und die dafür benötigten Chips beherrscht Nvidia. Das schlägt sich in Intels Bilanz nieder, die seit einigen Quartalen in Folge rote Zahlen aufweist. Intel-Chef Pat Gelsinger, der den Hersteller mit einem erneuerten Fokus auf die Chipentwicklung und die Gründung einer Foundry-Sparte zurück zu alter Größe führen wollte, musste vor kurzem seinen Hut nehmen (connect professional berichtete). Branchenkenner vermuten, dass der kostspielige Umbauprozess den Anteilseignern zu lange dauerte.
Jetzt gibt es Medienberichten zufolge neue Interessenten. Wie unter anderem Reuters und das Wall Street Journal melden, sind Broadcom und TSMC an Teilbereichen interessiert. Broadcom soll ein Auge auf Intels Chipdesign-Organisationen geworfen haben, suche aber noch einen entsprechenden Partner, der Intels Fabriken weiterbetreiben würde.
Diesen Part könnte TSMC übernehmen. Angeblich prüfe der taiwanische Hersteller bereits die Möglichkeit, Fabs von Intel weiterzuführen.
Ein mögliches Joint-Venture zwischen Intel und TSMC ist nicht nur in Taiwan umstritten. Hier wird befürchtet, dass dann Technologiewissen von TSMC in die USA abfließen könnte. Vor allem dürfte die US-Regierung dem Verkauf eines für die US-Wirtschaft kritischen Herstellers wie Intel ins Ausland einen Riegel vorschieben. Wäre das doch genau das Gegenteil von dem, was Präsident Donald Trump als Strategie ausgegeben hat.
Trump hat gerade erst die Verlagerung der Chipproduktion nach Asien kritisiert und gefordert, dass wieder mehr Halbleiter in den USA gefertigt werden (connect professional berichtete).