Unter dem Codenamen Kilimanjaro will Microsoft in zwei Jahren seine SQL-Server-2008-Datenbank gemeinsam mit den Produkten von Datallegro als Datawarehouse auf den Markt bringen. Als Folge der Akquisition von Datallegro im vergangenen Sommer plant Microsoft jetzt den Einstieg in den Markt für große Datawarehouse-Lösungen. So sollen massiv parallele Systeme entwickelt werden, die alle zukünftigen Leistungsanforderungen abdecken. "Microsofts SQL-Datenbank und die Appliances von Datallegro reichen für Anwendungen von Hunderten an Terabytes", sagt Ted Kummert, zuständig für den Bereich Data-Storage bei Microsoft.
Auch Dell, EMC, Hewlett-Packard, Unisys und Bull arbeiten an solchen Lösungen. Diese
Entwicklungen gehen noch zurück auf die Zeit als Datallegro eigenständig war. Deren Systeme
basieren auf der Datallegro-Appliance "Madison" und sollen ebenfalls im Frühjahr 2010 verfügbar
sein. Kummert sieht diese Vielfalt als marktgerecht. "Ich höre sehr selten von Kunden, dass sie
eine "One-Size-Fits-All"-Lösung suchen, die auch noch komplett neu ist und ein spezielles
Management benötigt", sagt er mit einem Seitenhieb auf Oracles jüngste Ankündigung einer
Mega-Appliance
im Bereich Datawarehouse.
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unstrukturierte Daten
Marktführer im Bereich Datawarehousing ist weiterhin unangefochten Teradata, und dort sieht man
auch dem Einstieg von Microsoft gelassen entgegen. "Die Qualität einer Datawarehouse-Lösung misst
sich nicht an der Datenmenge, sondern an der Fähigkeit, konkurrierende Queries, Tausende an Usern,
verschiedene Anwendungen sowie Batch- und Realtime-Abfragen problemlos gleichzeitig bedienen zu
können", sagt Randy Lea, Vice-President bei Teradata.
Microsoft stellte zusammen mit der Ankündigung der Datawarehouse-Initiative auch seine jüngsten
Entwicklungen im Bereich Business-Intelligence (BI) vor. Ziel sei es, die BI-Anwendung zu "
demokratisieren" – das heißt, die Nutzung der Analyse-Tools auf den "normalen User" ausweiten. "Mit
unseren zukünftigen Selbstbedienungs-Tools kann jeder Sachbearbeiter sich ganz schnell und einfach
exakt nur die Informationen und Analysen aus den Datenbeständen holen, die er braucht", verspricht
Stephen Elop, Chef der Business-Division bei Microsoft. Die Entwicklung dieser Tools läuft derzeit
in Redmond unter dem Codenamen Gemini.
Harald Weiss/dp