Made in Germany

Deutsche Rechenzentren im Aufschwung

9. November 2015, 15:50 Uhr | Benjamin Deglmann, Marketing-Manager beim Rechenzentrumsbetreiber ODN OnlineDienst Nordbayern in Fürth
© Norbert Preiß, Quelle:marchello-fotolia

„Made in Germany“ steht nach wie vor hoch im Kurs und weltweit weiß man die „deutsche Gründlichkeit“ zu schätzen. Während in der klassischen IT zunehmend auf Massenproduktion in Fernost gesetzt werden muss um konkurrenzfähig zu sein, verhält es sich mit IT-Dienstleistungen ganz anders.

Rechenzentren in Deutschland haben Hochkonjunktur und die Betreiber sind vielmehr daran interessiert, höchste Leistungen anstatt nur niedrige Preise zu bieten. Das hat seinen guten Grund. Rechenzentren sind hochkomplexe Gebilde, auf die sich Unternehmen absolut verlassen können müssen. Und genau da schickt sich Deutschland nicht nur mit seiner Akribie, sondern auch mit seinen Standortvorteilen sowie seinen klaren Richtlinien und Zertifizierungen an, das beste Rechenzentrumsland weltweit zu sein. Mit Erfolg, denn seit geraumer Zeit gehört Deutschland nicht nur für Rechenzentrumsbetreiber, sondern auch weltweit für Unternehmen, die diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen, zu den bevorzugten Standorten. Dabei spielen Kosten, technologische Brillanz, regionale Vorteile und Compliance wesentliche Rollen. Beispielsweise gehört Deutschland zu den Vorreitern in Sachen Senkung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes. Auch gehört Deutschland zu den visionärsten Regionen der Welt, wenn es darum geht, existierende oder neue Technologien so zu verwenden, dass sie den besten Nutzen bringen. Deutschland verfügt zudem über weltweit  wichtige Knotenpunkte im Internetverkehr. Und nicht zuletzt hat Deutschland eine rechtsstaatliche Verfassung, die es sowohl privaten als auch unternehmerischen Nutzern von Rechenzentren erlaubt, ihre Daten sicher und ohne unkontrollierten Zugriff zu speichern.

Deutschland ist Rechenzentrumsland

Führende Branchenbeobachter bestätigen, dass Deutschland einer der besten Standorte für Rechenzentren ist. So bestätigt beispielsweise das Borderstep-Institut, dass im Jahr 2014 die Investitionen für den Neubau und die Modernisierung von Rechenzentrumsinfrastrukturen um sieben Prozent auf etwa 800 Millionen Euro gestiegen sind. Damit konnte der Rechenzentrumsstandort Deutschland seine führende Position in Europa festigen.

Rechtssicherheit EU und Deutschland

Für viele Unternehmen steht mittlerweile die Rechtslage von ausgelagerten IT-Komponenten und -Dienstleistungen stark im Vordergrund. Der Verlust von Daten kann heute nicht nur zu einem Stillstand des Unternehmens führen, sondern auch zu massiven Imageverlusten oder sehr hohen Strafen – je nach Fall. Ein Unternehmen, das mit vielen sensitiven Daten zu tun hat – was eigentlich in jedem Unternehmen der Fall ist – ist also gut beraten, seine IT in Rechenzentren zu betreiben, die einerseits höchste Standards an die Technologie stellen aber auch insbesondere den weltweit wohl strengsten Gesetzen folgen. Rechenzentren in Deutschland bieten ihren Kunden die Möglichkeit, das EU-Datenschutzgesetz ebenso einzuhalten wie das deutsche IT-Sicherheitsgesetz. Die Kombination dieser beiden Rechtsvorschriften dürfte weltweit wohl eine der strengsten sein, wodurch Kunden eine extrem hohe Sicherheit genießen.

Ein weiterer Vorteil von deutschen Rechenzentrumsbetreibern hinsichtlich der Sicherheit ist, dass sie keinerlei staatlicher Kontrollen unterliegen. Während Dienste-anbieter beispielsweise mit Hauptsitz in den USA aufgrund des Patriot Acts verpflichtet sind, Kundendaten auf Antrag von US-Behörden zur Verfügung zu stellen, sind deutsche Anbieter vor solchen fragwürdigen Regeln geschützt. Zwar haben diverse namhafte US-Unternehmen versichert, dass Daten, die auf Cloud-Angeboten gehostet sind, den Regeln der EU-Staaten entsprechen, doch ein jüngstes Urteil des United States District Court, Southern District of New York, stellte fest: Durchsuchungsbefehle geben amerikanischen Behörden das Recht, von einem US-Cloud-Service-Provider die Herausgabe von Daten zu verlangen, die Privatpersonen oder Unternehmen bei ihm gespeichert haben. Das gilt unabhängig davon, wo sich diese Daten befinden. Dieses Urteil hat weitreichende Konsequenzen. Konnten sich Kunden früher einigermaßen sicher sein, dass ihre Daten in einem in Deutschland befindlichen Rechenzentrum den deutschen Gesetzesvorschriften entsprechen, ist dies nun nicht mehr der Fall, solange es sich nicht um einen deutschen Provider handelt. Jedes Unternehmen sollte sich also gut überlegen, welchem Service-Provider es geschäftskritische Daten anvertraut.

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