Oracle hat zum zweiten Mal seinen „Next Generation Data Center Index“ veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass die Betreiber von deutschen Rechenzentren wenig Fortschritte gemacht haben, im Vergleich zu den Ländern in Skandinavien und dem Nahen Osten. Insgesamt stieg der Index mit einer Skala von 1 bis 10 von 5,22 im Mai 2011 auf 5,58 im Januar 2012. Auch die betrachteten Subkategorien, wie Nachhaltigkeit, die Fähigkeit, das Kerngeschäft zu unterstützen, und Flexibilität stiegen in allen zehn untersuchten Ländern in der Region EMEA an.
Die Ergebnisse für Deutschland im Detail:
• Deutsche und Schweizer Rechenzentren, die gemeinsam betrachtet worden waren, erreichten dabei einen Index von 6,21, verglichen mit 6,09 bei der ersten Befragung. Das entspricht lediglich einer Steigerung von 2 Prozent. Im Vergleich dazu verbesserte sich der Index für alle Länder um 6,9 Prozent. Lag Deutschland/Schweiz im ersten Next-Generation-Data-Center-Index vergangenes Jahr noch an erster Stelle, so haben sich dieses Mal die skandinavischen Länder mit einem Index von 6,51 vor Deutschland gesetzt und sich im Vergleich zur ersten Untersuchung um 9,4 Prozent gesteigert. Nach dem zweitplatzierten Deutschland/Schweiz folgen Benelux, UK, Frankreich, die Länder des Nahen Ostens und der iberischen Halbinsel sowie Italien. Das Schlusslicht bilden Irland und Russland, (die beide in der ersten Studie nicht berücksichtigt waren).
• Die Ergebnisse im Detail zeigen, dass die Fortschritte in deutschen und Schweizer Rechenzentren gering sind oder gar auf eine Stagnation in der Entwicklung hindeuten:
o Immer noch setzen 41 Prozent der Rechenzentrumsbetreiber auf lediglich ein Tool für das System-Management (39 Prozent in der ersten Untersuchung);
o Der Energieverbrauch wird wie bei der letzten Befragung nur von den wenigsten Unternehmen beobachtet;
o Weiterhin finden Themen wie Ausrichtung der IT an Geschäftsanforderungen, System-Verfügbarkeit, Patching-/Upgrade-Automation sowie Fehlerhandling geringe Beachtung.
• Dennoch sehen offenbar viele Rechenzentrumsbetreiber in Deutschland und der Schweiz die Notwendigkeit, die Entwicklung ihrer IT-Infrastrukturen voranzutreiben:
o Investitionen in ein neues Rechenzentrum innerhalb der nächsten zwei Jahre planen jetzt 41 Prozent der Befragten – bei der Befragung im vergangenen Jahr waren es nur 31 Prozent;
o Der Prozentsatz der IT-Verantwortlichen, die der Ansicht sind, ein neues Rechenzentrum erst innerhalb von fünf Jahren zu benötigen ist von 35 Prozent auf 23 Prozent gefallen;
o Der Anteil der IT-Verantwortlichen in Deutschland und der Schweiz, die als Grund für Investitionen den Wechsel auf eine neue Architektur angeben, liegt bei 30 Prozent;
o Die Zahl der Unternehmen, bei denen virtualisierte Systeme auf 50 bis 69 Prozent der Server laufen, ist von 24 auf 32 Prozent gestiegen;
o Und außerdem wird in IT-Abteilungen offenbar mehr Wert auf Planung gelegt: Fortgeschrittene Analysetools und ein Abgleich mit Business-Plänen wird mittlerweile von 23 Prozent der Befragten betrieben, im Vergleich zu16 Prozent bei der ersten Untersuchung;
o Auch das Engagement für Nachhaltigkeit ist gestiegen. Die Zahl der Unternehmen, die für ihr Rechenzentrum einen Nachhaltigkeitsplan haben und verfolgen, ist von 37 auf 44 Prozent gestiegen. In dieser Subkategorie liegt Deutschland/Schweiz mit Skandinavien gleichauf.