Cloud Service Provider, Halbleiterhersteller und System Provider gründen das Ultra Ethernet Consortium (UEC). Es soll eine offene, interoperable Architektur mit einem Kommunikations-Stack auf Basis von Ethernet etablieren, um die wachsenden Anforderungen an Netzwerke für KI & HPC zu erfüllen.
Mit der Gründung des Ultra Ethernet Consortium1 kommen führende Unternehmen für eine branchenweite Kooperation zusammen, um eine vollständig auf Ethernet basierte Kommunikations-Stack-Architektur für Hochleistungsnetzwerke aufzubauen. Künstliche Intelligenz (KI) und High-Performance Computing (HPC)-Workloads entwickeln sich rasant weiter und haben höchste Anforderungen an Funktionalität, Leistung, Interoperabilität und Gesamtbetriebskosten. Gleichzeitig darf die Benutzerfreundlichkeit für Entwickler:innen und Endanwender:inner nicht leiden. Der Ultra Ethernet Solution Stack nutzt die Allgegenwärtigkeit und Flexibilität von Ethernet, um eine Vielzahl von Workloads zu bewältigen und gleichzeitig skalierbar und kostengünstig zu sein.
Die Gründungsmitglieder des Ultra Ethernet Consortiums blicken auf eine umfangreiche und tiefe Erfahrung im Umgang mit Hochleistungslösungen zurück. Jedes Mitglied leiste nach eigenen Angaben einen wichtigen Beitrag zum breiteren Ökosystem des High Performance Computing. Die Gründungsmitglieder sind
Gemeinsam verfügen diese Unternehmen über jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Netzwerke, KI, Cloud und High-Performance Computing. „Es geht hier nicht um die Neugestaltung von Ethernet”, sagt Dr. J Metz, Chair of the Ultra Ethernet Consortium. „Es geht darum, Ethernet zu optimieren, um die Effizienz für Arbeitslasten mit spezifischen Leistungsanforderungen zu verbessern. Wir untersuchen jede Schicht, von der physischen bis hin zur Softwareschicht, um den besten Weg zur Verbesserung der Effizienz und Leistung zu finden.”
„Viele HPC- und KI-Nutzer haben Schwierigkeiten, die volle Leistung ihrer Systeme auszuschöpfen, weil die Interconnect-Ressourcen Schwächen aufweisen. Außerdem ist es für die Nutzer schwierig, mehrere neue oder unterschiedliche Lösungen zu integrieren und zu erlernen. Es ist spannend zu sehen, wie diese beeindruckende Gruppe führender Unternehmen zusammenarbeitet, um eine neue gemeinsame, leistungsstärkere Interconnect-Lösung zu entwickeln. Käufer in den Bereichen HPC und KI haben sehr anspruchsvolle Workloads, bei denen der Ansatz des Ultra Ethernet Consortium (UEC) erheblich zur Verbesserung der Interoperabilität, Leistung und Ressourcen beitragen könnte. Wir freuen uns darauf, dass in naher Zukunft eine Reihe neuer Produkte auf den Markt kommen wird”, sagt Dr. Earl Joseph, CEO von Hyperion Research.
Das Konsortium hat es sich zur Aufgabe gemacht, Änderungen am Kommunikations-Stack auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig die Interoperabilität von Ethernet zu erhalten und zu fördern. Die technischen Ziele des Konsortiums sind die Entwicklung von Spezifikationen, APIs und Quellcode, welche die folgenden Bereiche definieren:
Das UEC verfolgt einen systematischen Ansatz mit modularen, kompatiblen, interoperablen Schichten mit enger Integration, um eine ganzheitliche Verbesserung für anspruchsvolle Workloads zu ermöglichen. Die Gründungsunternehmen unterstützen das Konsortium mit äußerst wertvollen Beiträgen in vier Arbeitsgruppen: Physical Layer, Link Layer, Transport Layer und Software Layer.
Das UEC ist ein Projekt der Joint Development Foundation, das von der Linux Foundation getragen wird. Ab dem 4. Quartal 2023 wird das UEC Bewerbungen für neue Mitglieder entgegennehmen.
„Es gibt eine anhaltende Diskussion – ich würde fast sagen, einen Kampf – über die beste Netzwerklösung für Infrastruktur, die das Training und die Inferenz von großen Sprachmodellen für generative KI unterstützt. Einige Unternehmen sind auf Ethernet-basierte Netzwerke umgestiegen, weil sie deren einfache Installation und Nutzung bevorzugen. Die UEC-Initiative wird eine willkommene Ergänzung für die KI-Gemeinschaft sein”, sagt Karl Freund, Founder and Principal Analyst bei Cambrian-AI Research.