Next Generation Ethernet über Kupfer
Manche RZ-Experten fragen sich, wie die 40GBit/s-Technik über Kupfer konkret aussehen wird. Derzeit gibt es in den beteiligten Normierungsgremien viele Diskussionen - und durchaus unterschiedliche Zielsetzungen. Dabei spielt wie immer neben der Technik auch die Politik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Lösung könnte daher ein Kompromiss sein.Das genormte Ethernet über Twisted Pair ist für IT-Verhältnisse bereits recht alt. Schon 1991 verabschiedete die IEEE den Standard für 10Base-T. Sein Nachfolger aus dem Jahr 1995, 100Base-T, wurde als "Fast-Ethernet" bekannt - ein Name der heutzutage eher verwirrt. Denn aus heutiger Sicht erscheint die Geschwindigkeit gar nicht mehr so "fast". Dennoch dient es gemeinsam mit der 1GBase-T-Technik noch immer für die IT-Kommunikation in vielen Gebäudeverkabelungen als verbreitetes Protokoll. 10Gbase-T ist das derzeit aktuellste Ethernet-Protokoll über Twisted Pair und hundert Mal schneller als das alte Fast-Ethernet. "Schnell" ist also bisweilen ein sehr relatives Attribut. Für die Umsetzung von 10 Gigabit Ethernet sah die IEEE den schon seit 2002 bestehenden Verkabelungsstandard Kategorie 7 (600 MHz) sehr schnell als geeignet an. Schwierig wurde es, als auch der "normale" RJ45 und auch ungeschirmte Kabel für den 10G-Einsatz nutzbar sein sollten. So entstand die neue Kategorie 6A (500 MHz), und zwar mit neu entwickelten Steckverbindern und Kabeln. Gewissermaßen als Zugabe gab es auch neue Messparameter und Probleme, etwa mit dem berüchtigten Alien Crosstalk. 40 Gigabit Ethernet Übertragungsraten jenseits von 10 Gigabit Ethernet sind sicher zunächst keine Notwendigkeit für den Bürobereich. In Rechenzentren ist der Datenhunger jedoch deutlich größer und der Bedarf entsprechend hoch. Nun gibt es bekanntlich bereits 40G-Lösungen für das RZ über LWL (40 GBase-SR) und für Twinax (40GBase-CR4). Seit geraumer Zeit fordern Insider jedoch auch wirtschaftlich attraktive Lösungen auf Twisted-Pair-Basis. Twisted Pair verspricht geringer


