Es soll das größte Rechenzentrum in Berlin werden: das Projekt Bluestar des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Prea. Mit 100 MW Gesamtleistung, fast 30.000 Quadratmeter White Space und fast 70 MW IT-Kapazität soll das Rechenzentrum bis 2026 entstehen. Dabei sollen Energieversorgung, Kühlung und Abwärmenutzung zu einem nachhaltigen Konzept führen.
Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Prea will das größte Rechenzentren Berlins bauen. Bis 2026 will Prea das Projekt Bluestar vollenden. Das Rechenzentrum soll über 100 MW Anschlussleistung verfügen. Auf dem ökologisch gestalteten Campus sollen energieeffiziente Kühlung, erneuerbare Energien und eine sorgfältige Abwärmenutzung zum Einsatz kommen.
Die zunehmende Digitalisierung führt zu einem steigenden Bedarf an Rechenzentrums-Kapazitäten in der Hauptstadt, wo Behörden und Unternehmen ihren Server- und Rack-Bedarf externalisieren können. Neben der hohen Verfügbarkeit, Sicherheit und Gewährleistung der digitalen Souveränität stünden die Aspekte Flexibilität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Ausrichtung des Bluestar-Datacenter, so Prea.
Das neue Datacenter entsteht nördlich des Herzberge Parks im Bezirk Lichtenberg und soll rund 29.828 Quadratmeter IT-Fläche bieten, über 69,5 MW IT-Kapazität verfügen und eine SLA-Verfügbarkeit von 100 Prozent ermöglichen. Zudem zeichnet sich Bluestar laut Prea durch seine TÜV-Prüfung und ISO-Zertifizierung aus, die Sicherheit und Effizienz mit maximaler Nachhaltigkeit vereinen sollen. Damit will das Unternehmen zukünftigen Energieeffizienzvorschriften und regulatorischen Anforderungen gerecht werden.
Um die Sicherheit der Energieversorgung in einer solchen Größenordnung zu gewährleisten, plant Prea den Bau eines kundeneigenen Umspannwerks auf dem Gelände, um die Energieversorgung von der 110 kV Ebene des öffentlichen Netzes auf 10 kV zu transformieren. Dafür hat das Unternehmen ein System mit 32 Netzersatzanlagen entwickelt, um die Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) zu erfüllen und dennoch eine durchgängige Trennung der Systeme zu gewährleisten.
Neben der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen soll auch effiziente Kühltechnik zum Einsatz kommen. Adiabatische Kühlung hält Server und Racks auf dem erforderlichen Temperaturniveau – mit maßgeschneiderter Anpassung an die Standortbedingungen. Dabei ist eine individuelle Raumkühlung mit Luft, Wasser oder Immersion Cooling möglich. Der Energieeffizienzwert (Power Usage Effectiveness – PUE) liegt unter dem allgemein für Rechenzentren erwarteten Wert von 1,3, so Prea weiter.
Das Projekt soll zudem künftig rund zwei Millionen Quadratmeter Wohn- und Gewerberaum sowie Krankenhäuser mit Wärmeenergie versorgen. Gesetzliche Hürden stellen dafür zwar beachtliche Herausforderungen dar, doch könne Bluestar eine neue Benchmark in der Quartierversorgung schaffen, heißt es laut Prea. Nicht nur grüner Strom und effiziente Kühlung sollen für die Nachhaltigkeitsbilanz hervorstechen, sondern auch die Nutzung der Abwärme. Das Konzept von Prea will die Abwärme direkt in andere Gebäude auf dem Campus einspeisen und wiederverwenden.
Um den eigenen Beitrag zu Klimaschutz, Biodiversität, Circular Economy und vielem mehr zu bestätigen, strebt Prea eine Auszeichnung mit dem Vorzertifikat der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) in der höchsten Stufe Platin an.